
Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins. ALPHONSE DE LAMARTINEgemeldet am: 27.01.2023 15:57
DIE ERINNERUNG IST EIN FENSTER
Die Weihnachtszeit rückt langsam heran, und mit ihr stellt sich das vertraute Gefühl der Sehnsucht nach denen ein, die unsere Tage ein wenig schöner und unsere Herzen ein wenig voller gemacht haben. Für viele von uns gehören dazu auch die Haustiere, die uns begleitet haben - die Fellengel, die wir noch immer in unserer Erinnerung tragen.
Je näher diese Tage kommen, desto mehr wandert mein Herz zu den Haustieren, die ich geliebt habe und liebe; zu denen, die noch an meiner Seite sind und denen, die im Himmel auf mich warten. Ganz gleich, wohin unser Lebensweg uns führen mag, ihre Liebe bleibt uns immer nah und umhüllt uns wie eine warme Decke in einer kalten Nacht.
Diese Zeit erinnert mich daran, wie kostbar ihre Anwesenheit wirklich war. Das Leben verändert sich, die Jahreszeiten wechseln und unsere Tagesabläufe gehen weiter ... aber die Verbindung, die wir mit ihnen hatten, verblasst nie. Auch wenn ihre Pfoten nicht mehr über den Boden tapsen, ist ihr Geist immer noch hier – sanft, beständig und tief empfunden.
Mögen die kommenden Tage Ihr Zuhause mit Trost, Ihren Geist mit Hoffnung und Ihr Herz mit der stillen Ruhe erfüllen, die aus dem Wissen entsteht, dass Liebe niemals vergeht – auch wenn die Pfoten verschwinden.
Ich bin dankbar für alle Haustiere, mit denen wir unser Leben teilen durften und wünsche Ihnen eine Weihnachtszeit voller Wärme, Geborgenheit, schöner Erinnerungen und der zarten Freude, die sie uns hinterließen.
Unser lieber WOODY -
einer von so vielen Herzenshunden,
die unser Leben reich und schön gemacht haben
02.12.2025, 19.31| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Weihnachten, Haustiere, Liebe, Freude, Erinnerunge, Wärme, Pfoten, Geborgenheit,
TÜRCHEN 2: MAIKIN, DER RUHIGE FREUND, DER NIE GEWÄHLT WIRD

MAIKIN
Rasse: Mischling
Geschlecht: Rüde
Geboren: ca. 2019
Schulterhöhe: 47 cm
Dezember 2025 - Der stille Hüter des Zwingers Maikin ist kein Hund, der nach vorne drängt. Mit 47 cm misst er weder besonders viel noch wenig; was ihn ausmacht, sitzt in seinen Bewegungen: höflich, sanft, immer bedacht. Wenn eine Hand sich nähert, neigt er den Kopf, sucht Berührung, ohne zu fordern. Streicheln ist für ihn ein kleines Fest, ein Gespräch ohne Worte, das er dankbar annimmt. Er springt nicht, er bellt nicht überschwänglich - er schenkt seine Nähe wie ein kostbares, stilles Gut.
Und doch ist da dieses Muster, das wie ein Schatten über ihm liegt: Wenn Profile auf der Homepage aufblinken und Menschen durch Bilder scrollen, bleiben die Klicks immer bei anderen Hunden hängen. Anfragen gehen dorthin. Anzeigen werden beantwortet - nur Maikins Telefonnummer bleibt stumm. Immer wieder ist er derjenige, der übersehen wird.
Der ruhige Freund, der nie gewählt wird. Wenn Zwinger leer werden, ist es Maikin, der sitzen bleibt, der den glücklichen Ausreisenden mit ruhigem Blick nachsieht und dann auf seinen Platz zurückkehrt - so als würde er sicherstellen, dass niemand etwas Wichtiges zurücklässt, außer ihm.
Er ordnet die Stille, er füllt die Pause zwischen Abschied und Neuanfang. Manchmal fragt er sich, leise und ohne Vorwurf: Warum will mich keiner? Was fehlt an mir, damit mein Profil auch einmal angeklickt wird?
Es ist keine Verbitterung in seinem Blick, nur ein kaum merklicher Zweifel, der sich um sein Herz legt. Er ist gutmütig, bescheiden und freundlich; Qualitäten, die auf Bildern schnell übersehen werden, wenn das Auge nach Besonderem sucht.
Und doch steckt in dieser Zurückhaltung eine Würde. Der Hüter ist nicht resigniert; er ist einsam und vertrauensvoll zugleich. Wer ihm begegnet, merkt bald: Seine Geduld ist kein Mangel, sondern ein Geschenk.
Vielleicht muss die Welt erst lernen, in der Stille zu lesen; dann wird man verstehen, dass unauffällige Herzen ein Zuhause verdienen, das so still und treu ist wie sie selbst.
Wenn du nun die Stille hörst, die Maikin bewacht, dann sei du die Stimme, die das Schweigen bricht. Heb den Hörer und frag einfach: „Was können sie mir über Maikin erzählen?“ Ein Anruf bei seiner Vermittlerin kann den Vorhang lüften und dem Hüter des Zwingers zum ersten Mal zeigen, dass auch stille Herzen gesehen werden.
Juli
2024 - Die Sonne senkt sich langsam hinter den Horizont,
als Maikin, Pooker und Arkadia noch immer auf ihrer harten, schäbigen
Holzpritsche in ihrem Zwinger sitzen. Es ist schon fast dunkel, und der kalte Schein
der Laternen taucht das graue Hundelager in ein trostloses, verlassenes Licht.
Ein vergessener und düsterer Ort.
Wochenlang hatten sich die drei Freunde getröstet und geduldig auf ihren
geheimnisvollen Besuch gewartet. „Glaubst du, sie werden noch auftauchen?“,
fragte Arkadia, die Rute traurig zwischen die Beine geklemmt. Unser geselliger
Maikin zuckte mit den Schultern und blickte sehnsüchtig in den spärlichen
Himmelsabschnitt über dem Zwinger. „Keine Ahnung. Sie haben versprochen
vorbeizukommen, um uns Hoffnung zu machen. Vielleicht stecken sie im Stau oder
haben eine andere Hundeverpflichtung.“
Die Nacht wird dunkler und das Weinen der Vierbeiner um sie herum scheint
allmählich zu verstummen, als hielte die Welt gebannt den Atem an. Erneut neigt
sich ein trostloser Tag für Maikin und seine Freunde dem Ende zu, und erneut
versichert Pooker ihnen am Abend, dass sie sich keine Sorgen machen sollen,
denn sie werden auch diesen Tag überstehen!
Plötzlich hören sie Schritte auf dem Kiesweg hinter den Gittern. Ihre
Herzen schlagen schneller, und sie springen auf, bereit, die geheimnisvollen
Fremden zu begrüßen, die Augen erwartungsvoll aufgerissen.
Die Tierschützer sind gekommen! Maikin und Pooker treten einen Schritt vor und
fragen: „Wie können wir hier entkommen? Die Gitter sind stark, und wir werden
bewacht.“ Der Tierschützer lächelt verschmitzt und holt seine Kamera aus der
Tasche. „Diese Kamera“, er hebt sie leicht an, „ist nicht nur ein einfaches
Gerät. Sie ist ein Werkzeug, um die Welt auf euch und auf diese
Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.“
Maikin, Pooker und Arkadia sehen sich an, ihre Herzen klopfen vor Aufregung und
Hoffnung. Die Zukunft, die vor ihnen liegt, ist ungewiss, aber eines wissen sie
genau: Sie dürfen noch nicht aufgeben. Denn irgendwo da draußen gibt es
vielleicht Menschen, die ihre Bilder sehen werden. Menschen, die erkennen, dass
sie einem von ihnen ein Zuhause schenken möchten.
Wenn Sie jener Mensch sind, der in sein Herz hineinhört und sagt: „Maikin, ja,
du sollst an meiner Seite sein“, dann rufen Sie schnell seine Vermittlerin an!
Daniela Koenemann
ist Ihe persönliche Ansprechpartnerin
Telefon:
aus Deutschland:
0176 - 24 63 36 19
aus dem Ausland:
+49176 - 24 63 36 19
per eMail:Daniela.Koenemann@pro-canalba.eu
02.12.2025, 08.30| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Maikin, Tierschützer, cherry eye, Streicheln, Abschied, Neuanfang,
NIEMAND SOLL VERGESSEN SEIN!

Ihr Lieben alle!
Das Jahr verging wieder wie im Flug und schon bald steht nun auch das Weihnachtsfest vor der Tür.
Warme Zimmer - gutes Essen - leckere Düfte - freudige Stimmung - Lachen - viel Liebe – all diese wunderbaren Dinge teilen wir mit unseren geliebten Vierbeinern, die aus unseren Leben einfach nicht mehr wegzudenken sind. Das Fest der Liebe und Geborgenheit, der Geschenke, desGlücklichachens und Glücklichseins.
Doch zahlreiche Fellnasen, die bisher noch nicht das Glück hatten, ihre eigene Familie zu finden, verbringen leider auch über Weihnachten ihre Tage im Tierheim. Aus diesem Grund hatten wir vor vielen Jahren zum ersten Mal unser Weihnachtswunder ins Leben gerufen, um auch ihnen eine kleine Freude zu bereiten: etwas, das ihnen zeigt, sie sind vergessen und das ihnen die kalten Tage erträglicher macht, bis sie im kommenden Jahr dann hoffentlich selbst ein liebevolles Zuhause ihr Eigen nennen dürfen.
Auch im Ausland warten unzählige Tiere in den Tötungen und Asylen sehnsüchtig auf eine Chance, endlich ihr Glück zu finden. Sie hoffen jeden Tag darauf, endlich gesehen zu werden, damit ihr karges, eintöniges Leben im Zwinger schon bald der Vergangenheit angehört. Dieses Jahr möchten wir, neben unseren eigenen Schützlingen, auch den Insassen des rumänischen Tierheims Smeura eine Freude bereiten. Dort verbringen über 6000 Fellnasen ihre liebeleeren Tage und können von einem besinnlichen Weihnachtsfest nicht einmal träumen. Es wäre so schön, wenn wir so vielen wie möglich ein kleines Weihnachtswunder und ein Fünkchen Hoffnung schenken könnten.

Und so sieht unser Weihnachtswunder aus:
Das Weihnachtswunder ist für die Tiere in dem rumänischen Tierheim Smeura und für unsere derzeitigen tierischen Bewohner hier in Herzsprung gedacht. Jede(r), der/die gern mitmachen möchte, kann an unser Tierheim ein oder mehrere Pakete schicken. Auf die Größe des Pakets kommt es nicht an, es zählen allein die gute Absicht und Hilfsbereitschaft. Bis zum 01.01.2026 können Pakete für unsere Weihnachtswunderaktion geschickt werden.
In unserem Tierheim leben derzeit viele Hündchen, sowie einige Katzen, Schafe, Pferde und Kaninchen. Selbstverständlich darf jede Tierart, ganz nach Ihren/Euren persönlichen Vorlieben, beschenkt werden. Im Paket kann alles enthalten sein, worüber sich die Tiere freuen würden - Leckerlies, Spielzeug, Futter, Kuscheldecken, Halsbänder, Leinen, Geschirre und vieles mehr. Ebenfalls willkommen wäre ein Gutschein von Amazon, Zooplus, Fressnapf oder dergleichen, da einige unserer Schützlinge ein Spezialfutter benötigen, welches wir dann davon kaufen könnten. Lassen Sie Ihrem Einfallsreichtum ruhig freien Lauf!
In der rumänischen Smeura werden besonders dringend benötigt: Kuscheldecken, Plastikkörbe, Hobelspähne in Plastikballen (zum Einstreuen in die Freiläufe), Schermaschinen sowie medizinische Materialien (Verbände, Salben, Spritzen, Nadeln, Desinfektionsmittel, Handschuhe), Inkontinenzunterlagen uvm. Und natürlich freuen sich auch hier die verlassenen Seelen besonders über gutes Futter und ein paar Extraleckereien.
Sehr lieb wäre es, wenn Sie das Tierheimpersonal, das sich Tag für Tag aufopfernd um die Tiere kümmert, ebenfalls mit einer Kleinigkeit überraschen möchten. Schokolade, Plätzchen, Stollen, Kaffee, Tee oder Fertigmahlzeiten zum Aufwärmen an den besonders in Rumänien bitterkalten Tagen zaubern den Pflegerinnen und Pflegern, die dort Schwerstarbeit für die Tiere leisten, garantiert ein Lächeln ins Gesicht.
Bitte legen Sie dem Paket eine Postkarte oder ein Zettel mit Ihrem Namen und dem Betreff „Weihnachtswunder“ bei, damit wir Ihre Spende leichter zuordnen können. Wir hoffen von ganzen Herzen, dass sich dieses Jahr erneut zahlreiche Tierfreunde an unserem Weihnachtswunder beteiligen und unsere Postboten wegen der Vielzahl an Paketen ins Schwitzen bringen.
Wir freuen uns schon sehr auf Ihre/Eure liebevoll gepackten Päckchen und Pakete und hoffen, wir können unsere rumänischen Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Jahr wieder mit einer großen Ladung an Weihnachtsgeschenken erfreuen.
Dies ist die Adresse unseres Tierheims:
Tierheim Herzsprung
Herzsprunger Dorfstrasse 19/20
16909 Heiligengrabe OT Herzsprung
Vielen, lieben Dank und eine gesegnete Adventszeit!

01.12.2025, 17.11| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Weihnachtswunder, Smeura, Tierheim Herzsprung,
TÜRCHEN 1: JOLLY - EIN HUND IST EIN HUND

Unser knapp 11 Monate alter Jolly (Stand November
2025) ist ein niedlicher, kleiner Kerl, wie er im Buche steht. Und wenn sein
vermutlich vor nicht allzu langer Zeit geschorenes Fell erst wieder
nachgewachsen ist, dann wird unser kleiner Wirbelwind die Hund gewordene
Erscheinung von «ultrasüß» sein. Genau das ist ihm und vielen seiner Rassegenossen
zum Verhängnis geworden: Jolly ist nämlich eine Kreuzung aus Malteser und
Pudel, ein Maltipoo. Dabei handelt es sich um eine Hybridrasse, oder auch
bekannt als sogenannte «Designer-Hunde». Züchter von Hybridrassen behaupten,
dass sie dank ihrer Kreuzungen nur das Beste der jeweils zwei beteiligten
Rassen zusammenbringen wollen. Aber in Tat und Wahrheit geht es nur um Geld und
um die Erfüllung einer menschlichen Vorstellung, wie ein Hunde zu sein haben:
klein, niedlich, ohne Jagdtrieb, mit lockigem oder seidig-langhaarigem Fell,
welches sie weder im Frühjahr oder Herbst oder sonst irgendwann verlieren, und
nach Möglichkeit mit großen Kulleraugen. In etwa wie ein knuddeliges
Plüschtier, das allerdings selbständig gehen kann. So einer ist unser lieber
Jolly.
Wie sehr viele von Jollys Verwandten aus der Maltipoo- oder
Hybridrassefamilie wurde auch er aus einer Emotion heraus gekauft («och, wie
entzückend») oder weil die Kinder danach geschrien haben oder weil es gerade
Mode ist, so einen kleinen Wuschel in der Handtasche herumzu tragen.
Anfang November 2025 ist Jolly bei einer mit uns befreundeten Tierschützerin
gelandet, weil ihn seine ehemaligenBesitzer nicht mehr wollten, ihn quasi vor
die Tür gesetzt haben. Jollys Verbrechen? Er soll seine Geschäfte nicht
zuverlässig auf eine ihm in der Wohnung zur Verfügung gestellten Matte
verrichtet haben, sondern einfach dort, wo es ihm gerade passte. Daraus
schließen wir, dass Jolly wahrscheinlich nicht regelmäßig nach draußen durfte,
um sichzu erleichtern, dass an seiner Stubenreinheit nicht gearbeitet worden
ist (einfach eine Matte hinlegen genügt leider nicht) und auch sonst niemand
viel Zeit in seine Erziehung investiert hat. Und dass die Menschen, bei denen
Jolly seine ersten Monate verbringen musste, nicht nur ganz allgemein wenig
Ahnung von Hunden haben, sondern sich vermutlich keinen Deut darum scheren,
welche Bedürfnisse ein Tier abgesehen, von Futter, haben könnte. Die Vermutung
liegt nahe, dass diese Menschen Jolly ursprünglich gekauft hatten, weil er ein
süßer, kleiner Maltipoo ist - ein lebendiges Spielzeug, bei welchem die
Batterien im Lieferumfang leider nicht enthalten sind.
Aber ein Hund ist ein Hund ist ein Hund ist ein Hund. Egal ob Deutsche Dogge
oder Chihuahua, egal ob von einer alten Rasse abstammend oder das Ergebnis
einer neumodischen Züchtung: Ein Hund ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen, die
ernst genommen werden müssen. Große wie auch kleine Hunde brauchen den Umgang
mit Menschen und anderen Hunden, sie brauchen Spiel und Spaß, Schnüffel- oder
Abenteuerspaziergänge, grundsätzlich ihrer Größe und ihrem Temperament
angepasste tägliche Bewegung, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend
Schlaf. Ein Hund ist kein Spielzeug. Auch wenn er durch Züchtung aussieht wie eines
aussieht.
Unser ultralieber Jolly ist kein Welpe mehr, aber ein verschmuster und
menschenbezogener Junghund. Er ist altersentsprechend verspielt, geht gerne auf
Entdeckungstour und hat auch manchmal ein paar Flausen im Kopf. Er braucht
dringend ein Zuhause bei Menschen, die ihm freundlich und bestärkend sagen, wo
es entlang geht. Die ihm helfen, sich in der großen, weiten Welt
zurechtzufinden, die ihm vielleicht sogar mithilfe einer Hundeschule das
Hunde-Mensch-ABC beibringen. Die mit ihm spielen, ihn liebevoll fördern und ihn
auf seinem Weg zu einem dieser weltbesten Hunde begleiten. Jolly ist kein
Spielzeug. Jolly ist ein Lebewesen mit Gefühlen, Bedürfnissen und dem
Grundrecht, geliebt und respektiert zu werden.
Wenn Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, die Zeit und Geduld für einen
Junghund haben (und auch dann noch Zeit und Geduld haben werden, wenn Jolly
etwas älter geworden ist), wenn Sie vielleicht sogar etwas Hundeerfahrung
mitbringen und Jolly lieben und respektieren - nicht nur weil, sondern auch
weil er so niedlich ist, dann sind Sie vielleicht der Mensch/die Familie, die
wir für Jolly suchen. Kontaktieren Sie doch bitte unverbindlich Jollys
Vermittlerin, wir freuen uns besonders auf Sie!
Sabine von Alm ist Ihre persönliche Ansprechpartnerin.
Telefon
aus Deutschland:
0176-87 46 27 55
aus dem Ausland:
+49176-87 46 27 55
per eMail:
01.12.2025, 15.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Jolly, Hund, Maltipoo, Hybridrasse, Hundeschule, Lebewesen, Spielzeug,
NICHTS GESCHIEHT DURCH ZUFALL AUF DER WELT


04.09.2025, 21.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Barny, Benny,
BILDER AUS FROHEN TAGEN
DER NEUE WILHELM TELL (am 25. September 2023 um 7 Uhr 30)
Auf dem Rasen lag ein Apfel, der duftete wunderbar.
Frauchen hat ihn mir weggenommen, was nicht nett von ihr war. Sie meinte, der Apfel wär´ faul – na, wenn der faul war, dann heiß´ ich Paul!
Doch was tun? Sie ist der Boss, aber ich kann warten. Geduld ist ihre Stärke nicht, hier hab´ ich die besseren Karten. Wer zuletzt bellt, bellt am besten, das gilt im Osten genau wie im Westen.
Ich nicke ein, die Morgensonne wärmt mir sanft die Stirne, da fällt mir
plötzlich, frisch vom Baum, ein Apfel auf die Birne. Frauchen schreit noch:
„Benny, nein! Lass mich erst mal sehen.“ Ich denke, den hier kriegst du nicht,
fress´ ihn auf im Pfotenumdrehen. (BILD 1)
Herrlich hat er geschmeckt, mmhhh, die Schnauze geleckt, und zu Frauchens
höchster Erbauung hab´ ich danach, wie aus dem Bilderbuch, die allerschönste
Verdauung. (BILD 2)
Der Tag fing gut an, darf so weitergehn. Gleich geht´s Gassi, dann gibt´s
Frühstück. Das Leben ist schön. Nachher leg´ ich mich noch ein Weilchen hin.
Dann könnt Ihr mal sehen, wie glücklich ich bin! (BILD 3)
In dem Sinne: Macht´s gut, Nachbarn!
Ihr/Euer Wilhelm T. BENNY D.
P.S.Unglaublich tapfer bin ich obendrein: Vor zwei Wochen wurden mir 14 Zähne gezogen, das musste leider sein. Ich habe mit keiner Wimper gezuckt, höchstens ein bisschen traurig geguckt.
Frauchen sagt, auch der Barny war so ein Held. Also dann, viele herzliche
Grüße gebellt!



02.09.2025, 21.05| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Benny
TRÄNEN SIND DER PREIS, DEN WIR FÜR DIE LIEBE ZAHLEN

BENNY, mein Benny. Mein Bettenbesetzer, mein Futternapfschubser. Mein Löwchen mit der seidenweichen Mähne, in der man so herrlich wühlen konnte. Mein beständiger, anhänglicher Begleiter und getreuer Freund. Wie lieb hatte ich dich – habe ich dich immer noch – und wie schwer hast du uns den Entschluss gemacht, dich gehen zu lassen. Du warst so ein tapfererer Kämpfer und ich glaube, du hast das Leben bei uns geliebt. Dreizehn Wochen lang kam die Tierärztin jeden zweiten Tag, um nach dir zu sehen, immer häufiger hatte sie dabei diesen ermahenden Blick. Aber ich konnte es nicht; auch am Freitag fühlte es sich für mich falsch an, also ging sie wieder. Abends bist du tatsächlich noch nach oben zu Herrchen gelaufen, obwohl die Treppe schon so beschwerlich für dich war, um dir dein heißgeliebtes Wienerle abzuholen. Die Nacht schien dann gar so schlecht zu sein und da war wieder Hoffnung, vielleicht schaffen wir noch dieses Wochenende. Nur zu gern hätte ich dich länger mit all den Leckereien verwöhnt, die ich extra für dich gekocht hatte. Aber am Sonnabend früh mochtest du nicht mehr aufstehen, und die Luft wurde dir langsam immer knapper. Trotzdem hast du dich zum Frühstück tapfer in die Küche an deinen Napf bemüht, du warst es dir einfach schuldig, mein Held. Du konnest dich nur nicht mehr auf den Beinchen halten, ließest dich gleich auf den Boden plupmsen, wie schon oft in letzter Zeit. Du sahst müde aus, dein Blick war nicht mehr wach und pfiffig wie sonst. Ich rief die Tierärztin an und bat sie zu kommen. Sie war froh, wäre es nach ihr gegangen, dann hätte die Entscheidung schon weitaus früher fallen müssen. Es ging dann auch alles sehr schnell, du hast dich überhaupt nicht gewehrt und bist ganz entspannt eingeschlafen – als wärst du erleichtert und froh, endlich alle Schmerzen loslassen zu dürfen.
Wir haben dich über Nacht hierbehalten, ich habe viel bei dir gesessen, dein Fell gestreichelt und dir erzählt, wie schön es mit dir war. Herrchen hat dich dann heute Vormittag zum Rosengarten gefahren, wegen meines Rückens konnte ich leider nicht mit.
Nun sitze ich hier und weiß nicht recht, was ich mit mir anfangen soll. Du warst so ein lieber Hund, so ein grundehrlicher Charakter, so ein richtig feiner Kerl. Und du warst immer bei mir, die anderen drei bleiben ja lieber jeder für sich. Ich vermisse dich so sehr, mein Schmusebärchen. Egal, wieviel ich schreibe, die Worte können nicht wiedergeben, wie verlassen ich mich fühle und wie verzweifelt ich um dich weine. Es war so sinnvoll, für dich zu sorgen und ich komme mir überflüssig vor, weil du mich nicht mehr brauchst. Jetzt am Abend ist es besonders schwer; es war so gemütlich, wenn du neben mir lagst und ich dich streicheln konnte, wann immer mir danach war. Aber ich durfte dich nicht länger leiden lassen und nur noch unter Schmerzen irgendwie am Leben erhalten, das hattest du nicht verdient.
Vier Jahre und vier Monate waren uns miteinander vergönnt. Viel zu wenig; aber ich hoffe, es war doch genug, um wenigstens ein bisschen von dem gutzumachen, was andere vorher an dir verbrochen hatten. Ganz innigen Dank an Danny Josenhans und die Hundepaten e.V., die dich damals aus der rumänischen Hölle gerettet haben und an die lieben Bertholds im Tierheim Herzsprung, die dich aufgenommen, gepflegt und uns anvertraut haben. Ohne dich wäre unser Leben furchtbar arm gewesen.
Mit dir endet ein Abschnitt unseres Lebens, die eigene Spanne wird immer kürzer. Das ist gut so, denn dann dauert es nicht mehr so lange, bis wir wieder zusammen sind.
Glückliche Reise, mein Herzenshund. Komm gut an und grüß die anderen von mir; allen voran Barny – ich bin mir sicher, er hatte damals seine Pfoten im Spiel. Seid vergnügt und fröhlich. Tobt, spielt und kümmert euch auch um die vielen, die hier auf der Erde niemanden hatten; die vernachlässigt, verfolgt, gequält, misshandelt und grausam getötet wurden. Erzählt ihnen, dass nicht alle Menschen böse sind, dass es auch freundliche und tierliebe gibt.
Und wenn meine Erdenzeit abgelaufen
ist, dann kommt ihr mich abholen, damit ich euch auch ganz bstimmt finde, ja?
Bis dahin behalte mich lieb, mein Benny. Vielleicht besuchst du mich ja
manchmal in einem Traum, damit ich weiß, dass, es dir gut geht und dass du glücklich
bist. Ich werde die Tage zählen, bis wir uns wiedersehen.
In Dankbarkeit und Liebe
Dein Frauchen
01.09.2025, 18.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: AUS DEM LEBEN
UNSERE UHREN BLEIBEN STEHEN

Darf ich mich von den schlimmen Tagen und endlos langen Nächten verabschieden?
Ich bin den Weg meines Lebens gegangen und habe mein Bestes getan, ein Beispiel zu geben.
Darf ich also auf die andere Seite treten und meine Seele frei lassen?
Zuerst wollte ich nicht gehen, habe mit allen Kräften gekämpft. Aber jetzt fühle ich, dass mich etwas ruft zu der Wärme und dem lebendigen Licht.
Ich möchte gehen. Ich möchte wirklich. Es ist schwer, zu bleiben. Aber ich verspreche, ich versuche mein Bestes, um noch einen Tag zu leben, sodass Du noch einmal auf mich aufpassen kannst und ich die größte aller Lieben fühlen darf.
Ich weiß, dass Du traurig bist und Du Angst hast, denn ich fühle die Tränen, die mein Fell nass machen.
Ich bin nicht weit weg, ich verspreche es und hoffe, dass Du immer daran denkst: Meine Seele wird Dich begleiten wohin in der Welt Deine Reise Dich auch führen wird.
Danke, danke, dass Du mich geliebt hast Du weißt auch, dass ich Dich liebe; deshalb ist es so schwer, sich zu verabschieden und dieses Leben an Deiner Seite zu beenden. Also halte mich noch einmal fest und sage Worte, die ich gerne hören möchte - und weil Du mich tausendmal liebst, lässt Du mich heute schon einschlafen.
(Frei nach Susan A. Jackson - weil eigene Worte noch fehlen und es nicht besser hätten sagen können)
03.07.2025, 18.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Lucy
I HAVE A DREAM
Unsere Hunde sind mein ganz eigener Traum. Wenn ich so alt werden sollte, dass ich eines Tages nicht mehr laufen kann, wird die Erinnerung an sie in meinem Herzen sein.Immer wenn ich mit unseren Hunden zusammen bin, wird mir bewusst, wie wunderbar sie sind.
Ich habe längst aufgehört, mit Leuten darüber zu reden, die das nicht verstehen (wollen) und habe gelernt, mit anderen Umgang zu pflegen, die denken wie ich. Durch unsere Hunde habe ich viele großartige Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt, die ich heute Familie nenne.
Ich habe haufenweise Geld ausgegeben, das ich für andere Dinge hätte verwenden können und auf viele Dinge verzichtet, die anderen erstrebenswert und wichtig erscheinen; aber all diese Dinge sind keinen einzigen besonderen Moment mit unseren Hunden wert.
Sie sind nicht einfach nur Haustiere oder eine Sache, die ich besitze - sie sind der verlorene Teil meiner Seele und meines Geistes. Und wenn jemand zu mir sagt: "Aber das ist doch nur ein Hund", antworte ich nicht. Ich schüttle einfach den Kopf und lächle still.
Hunde… nur ein Mensch, der sie liebt, kann es begreifen. Und das Abenteuer geht weiter, es gibt nichts zu bereuen.
Ich wünsche meinen Freunden und all ihren Hunden viel Glück, Liebe und gutes Karma!

11.03.2025, 19.03| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
ICH BIN WIEDER DA!
Noch einmal war es für eine längere Weile ruhig hier auf meinen Seiten. Ich brauchte diese Zeit ganz dringend für mich. Denn was in den vergangenen 6 Jahren an Gefühlen auf mich eingestürmt ist – von Unglauben, Entsetzen und Fassungslosigkeit über Verzweiflung, Traurigkeit, Ekel und Wut – lässt sich erst nach und nach aufarbeiten. Mein Abscheu vor den Menschen hat sich womöglich noch verstärkt. Es tut mir leid, dass ich zu dieser Rasse gehöre und damit ein Teil all dieser Ungeheuerlichkeiten bin. An manchen Tagen habe ich stundenlang nur wie gelähmt da gesessen und mir die Seele aus dem Leib geweint; aber alle Tränen der Welt reichen nicht aus, um diese armen Geschöpfe zu betrauern. Besonders unerträglich ist mir die Tatsache, dass ich jahrzehntelang von alldem nichts geahnt und einfach so dahin gelebt habe. Mein einziger Trost sind unsere Hunde, und der Sinn meines Lebens besteht von jetzt an darin, alles zu tun, was in meinen bescheidenen Kräften liegt, um ihren Leidensgefährten zu helfen.
Ich bin gefragt worden, warum gerade die Hunde? Was ist mit all den ausgebeuteten und gequälten Nutz-, Schlacht- und Versuchstieren? Auch da versuche ich, gewissenhaft zu leben und den Schaden, den ich anrichte, möglichst gering zu halten. Mit einer entsprechenden Lebensweise lässt sich schon allerhand erreichen. Doch man kann nicht an allen Fronten gleichzeitig kämpfen, und Hunde stehen mir seit meiner Geburt besonders nahe. Tatsächlich waren sie mir schon immer weitaus lieber als Menschen.
Ständig nur anzuklagen und zu verurteilen, bringt allerdings nichts ein. Kritik ist notwendig und angebracht, Missstände müssen aufgezeigt werden, Brutalität und Grausamkeit gegenüber unseren Mitgeschöpfen dürfen kein Tabuthema sein. Denn ganz sicher gibt es da draußen viele wie mich, die bisher völlig ahnungslos waren und sagen: „Hätte ich das alles doch früher gewusst…“ Aber bekanntlich folgt Energie der Aufmerksamkeit. Deswegen will ich hier künftig vor allem von den Erfolgen der Tierschützer in Rumänien (wie in vielen anderen Ländern) und den Silberstreifen am Horizont, die es trotz aller Dunkelheit immer wieder gibt, berichten. Und ich werde von dem Glück und der Freude erzählen, die wir tagtäglich mit unseren Vierbeinern erleben dürfen. Vielleicht gelingt es mir, dem einen oder anderen Leser die Angst vor dem Tierheim-, besonders dem Auslandshund zu nehmen, auf dass möglichst viele dieser armen Wesen den Sprung aus der Hölle in ein Leben schaffen, das den Namen verdient. Das ist meine Art, all die Unzähligen zu ehren, denen ich persönlich nicht zu helfen vermag. Damit wir verstehen, dass Hunde fühlende, leidens- und liebesfähige Geschöpfe sind. Und dass Tierschutz keine Marotte einiger idealistischer, weltfremder Spinner ist, sondern eine allgemeine Sache der Menschlichkeit – eben eine Selbstverständlichkeit.
10.03.2025, 19.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: AUS DEM LEBEN
DIE WELT IST GROSS
...das Leiden der Tiere ist es auch – nicht nur das der von uns so sehr geliebten Hunde und Katzen, sondern das aller Tiere, die das Pech haben, mit uns Menschen in Berührung zu kommen. Manchmal glaubt man, schon alles gesehen zu haben und schlimmer ginge es nicht mehr; doch dann wird man immer wieder eines anderen belehrt.
Tagtäglich sehen wir neue grausame und erschütternde Bilder von verlassenen, vernachlässigten, gequälten, misshandelten, missbrauchten und brutal ermordeten Geschöpfen. Bilder, die sich in Herz brennen, in die Seele fressen und unseren inneren Frieden zerstören. Wir meinen, den Anblick der geschundenen Seelen nicht länger ertragen zu können, möchten am liebsten die Augen fest zumachen und alles vergessen.
Aber das ist nicht so einfach. „Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.“ So drückte es Albert Schweitzer aus und er hatte recht. Vor jedes aufkeimende Glücksgefühl schieben sich auf der Stelle die traurigen Bilder und ersticken jedes Fünkchen Lebensfreude im Keim. Ein ganzes Meer ließe sich schon mit den Tränen füllen, die ich in den vergangenen Jahren geweint habe, und jeden Tag kommen neue dazu.
Klingt sehr nach Selbstmitleid, sagen Sie? Da haben Sie wohl recht. Andererseits sind ein gewisser Selbstschutz und eine Portion Selbstfürsorge kein Egoismus. Außerdem merke ich, dass ich unsere eigenen Vierbeiner gar nicht mehr richtig genießen kann und oftmals direkt ein schlechtes Gewissen habe, weil sie so ein sorgloses, behütetes Leben führen dürfen, während Millionen andere das Notwendigste entbehren müssen. Es ist höchste Zeit für mich, die Reißleine zu ziehen.
Das heißt aber nicht, dass ich mich vom Tierschutz abwenden will, ganz im Gegenteil. Ich werde nur für mich persönlich ein Gegengewicht schaffen, indem ich mich auf die vielen schönen, lustigen, überraschenden, aufregenden, berührenden und manchmal auch dramatischen Momente besinne, die wir mit unseren Fellkindern erleben durften und dürfen. Im Laufe von 66 Jahren Leben mit Tieren kommt da einiges an Erinnerungen zusammen.
Möglicherweise wird es ein ziemliches Durcheinander geben. So eine Art "Kessel Buntes": Lustiges, Trauriges, Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders die Hunde. Sie sind meine Welt, und um sie soll´s vor allem gehen.

10.03.2025, 19.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: AUS DEM LEBEN
WISSEN IST NICHT IMMER MACHT
Offen gesagt,
Das Problem ist: Ich weiß, dass jeder negative Gedanke, jedes schlechte Gefühl die Weltseele verschmutzt. Sie gleicht ohnehin schon einer gigantischen Müllhalde, verseucht von all dem Hass, der Gewalt, dem Spaß am Töten, der unersättlichen Gier, dem Neid und nicht zuletzt der elenden menschlichen Gleichgültigkeit, aus der der Großteil unseres Elends resultiert. Ich möchte diesem ganzen Unrat möglichst keinen weiteren hinzufügen.
Ich muss also versuchen, mich neutral zu verhalten; jeder/jedem gegenüber, immer und überall. Vollkommen wertfrei, ohne jede Be- und Verurteilung. Egal ob Eltern mit kleinen Kindern, SUV-Fahrer, Kreuzfahrtreisende, Fleischesser, Tätowierte, Schönheitschirurgenbereicherer, frühmorgens um sechs oder nachts um halb zwölf ihre Hunde Bellenlasser und viele mehr – auf keinen Fall denken, mein Gott, sind die (dumm, oberflächlich, rücksichtslos…), sondern nur, sie sind.
Meine Strategie besteht nun darin, meine Mitmenschen nur soweit zu beachten, dass ich ihnen keinen Schaden zufüge; sie also weder zu beleidigen, mit dem Auto anzufahren, ihnen mit dem Einakufswagen in die Hacken zu karren, sie über den Haufen zu rennen, noch anderweitig zu verletzen oder schädigen. Ansonsten ignoriere ich sie bestmöglich. Und wenn ich trotzdem Zorn in mir aufsteigen fühle, dann lenke ich mich ab, indem ich tief durchatme und mich auf eines meiner persönlichen Codeweörter konzentriere, mit denen ich angenehme und friedliche Gedanken verbinde. Das funktioniert meistens und hat obendrein den Vorteil, dass ich mein Gegenüber mit schädlichen Schwingungen von meiner Seite verschone.
Es bedeutet knallhartes Training, für das man vor allem Disziplin und Ausdauer braucht – beides nicht meine Stärken. Mich trennen noch Lichtjahre davon, perfekt zu sein. Aber bekanntlich macht Übung den Meister, und ich bleibe auf jeden Fall dran. Das ist mein bescheidener Beitrag zum kosmischen Umweltschutz.
Damit wir uns richtig verstehen: Neutral sein heißt für mich nicht, gleichgültig sein. Wenn ich mich neutral verhalte, dann mische ich mich nicht ein in die Angelegenheiten anderer Leute, was ja bei vielen ein beliebtes Hobby ist. Ich bewerte und beurteile sie nicht, beobachte sie nicht einmal, sondern nehme einfach nur zur Kenntnis, dass sie da sind. Nicht weniger, nicht mehr.
Dagegen ist Gleichgültigkeit, neben der Gier, wohl die schlimmste, am weitesten verbreitete und ansteckendste Krankheit, die es gibt. Wegsehen, wenn andere leiden, sagen, was gehen mich deren Schmerzen an, die Augen verschließen vor fremdem Leid. Das liegt uns nicht; ich möchte sagen, zum Glück. Sicher helfen wir nicht nur Tieren, sondern auch Menschen, wenn wir sehen, dass sie in Not sind. Geld spenden würden wir für Menschen jedoch nur in Ausnahmefällen. Einfach, weil alle es tun und für die Tiere kaum etwas übrigbleibt. Sie haben keine Lobby; es gibt für sie keine Charity-Ladies, die große Spendengalas organisieren, bei denen mehrstellige Millionenbeträge eingesammelt werden. Unsere Mitgeschöpfe sind angewiesen auf die Hilfsbereitschaft einiger weniger Menschen. Deshalb wandert jeder Euro, den wir erübrigen können, in den Tierschutz.
Allerdings unterstützen wir mit einer Patenschaft das SOS – Kinderdorf Bukarest. Wir tun dies, weil Rumänien zu den Ländern gehört, in denen Tiere schlimmer als Dreck behandelt werden und ein Tierleben keinerlei Wert besitzt. Wo die Menschen arm sind, sind die Tiere meistens noch ärmer. Und wer sich schon als Kind auf der Straße durchschlagen und zusehen muss, wie er irgendwie überlebt, wird kaum Mitgefühl für andere Lebewesen entwickeln. Sicherheit, Geborgenheit und eine gute Schulbildung sind Voraussetzung dafür, dass irgendwann ein Umdenken stattfinden kann.
10.03.2025, 19.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: AUS DEM LEBEN
EINE GUTE FRAGE
Sag mal, wann schreibst du nun endlich dein Buch?
Diese Frage hörte ich heute wohl zum hundertsten Mal von meiner besten Freundin und sie ist durchaus berechtigt. Seit mindestens zwei Jahren schiebe ich das Unternehmen vor mir her. Aus Faulheit, aus Bequemlichkeit oder warum sonst? Am fehlenden Material liegt es sicher nicht. Unser Leben ist und war schon immer so vielseitig, so anders als alle anderen und nie auch nur einen Tag langweilig. Liegt es vielleicht daran, dass ich denke, ich schreibe nicht schön genug?
Schreibe, wie du redest, so schreibst du schön.
Diese kluge Regieanweisung für alle Schriftsteller und solche, die es gern werden wollen, stammt ausgerechnet von meinem Lieblingsklassiker Gotthold Ephraim Lessing. Er war vor fünfzig Jahren schuld an meiner Eins im mündlichen Deutschabitur. Aber einfach frei von der Leber weg drauflos schreiben, die Gedanken, wie sie gerade kommen, in die Tastatur fließen lassen ohne Filter und Zensur – das fällt mir bis heute schwer. Vielleicht, weil es oft kritische und unbequeme Gedanken sind, die keiner gern hören oder lesen mag. Aber es sind meine Gedanken, niemand muss sie teilen oder sich zu eigen machen. Papier ist geduldig, hieß es früher, und ich befürchte, ich habe so einige Bäume auf dem Gewissen, denn geschrieben habe ich schon immer gern. Zum Glück gibt es heute Computer, da hält sich die Rohstoffverschwendung in Grenzen. Obwohl der Strom ja auch nicht immer umweltfreundlich erzeugt wird, also irgendwo beißt sich die Katze in den Schwanz.
Und dann ist da noch die Frage des Konzepts. So ein Buch braucht doch eine klare Linie, eine ordentliche Gliederung. Vergangenes, soeben Erlebtes und gerade Gedachtes, bei mir geht das alles drunter und drüber. Ich habe im Laufe der Jahrzehnte so viel erlebt – mit Hunden und mit Menschen – habe so viele Erfahrungen gesammelt und Erinnerungen angehäuft, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Und eigentlich müsste ich doch chronologisch vorgehen, einem roten Faden folgen, um meiner Leser nicht zu verwirren. Andererseits, irgendwo muss ich schließlich anfangen, sonst wird nie etwas daraus. Und sortieren kann ich später immer noch. Vielleicht ist das aber gar nicht so wichtig. Viele kennen sicher noch diesen Satz von Heinz Rühmann am Ende der "Feuerzangenbowle":
Wahr sind nur die Erinnerungen,
die wir in uns tragen,
die Träume, die wir spinnen
und die Sehnsüchte, die uns treiben.
Damit wollen wir uns bescheiden.
Nun ist das mit meinen Erinnerungen so eine Sache. Sie kommen selten in zeitlicher Abfolge und meistens dann, wenn ich eigentlich an etwas ganz anderes denke. Ich betrachte einen Gegenstand oder ein Foto, höre ein spezielles Lied oder lese einen bestimmten Satz – und schon sind sie da, die Bilder aus der Vergangenheit.
Möglicherweise wird es also ein ziemliches Durcheinander geben. So eine Art „Kessel Buntes“: Lustiges, Trauriges, Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders die Hunde. Das ist meine Welt, und um die soll´s hier ja auch vor allem gehen.
Entschuldigen möchte ich mich schon jetzt bei allen, die sich von mir vielleicht nicht immer ganz korrekt angesprochen fühlen. Das hat nichts mit mangelndem Respekt zu tun! Ich empfinde diese andauernde Genderdiskussion nur als reichlich albern (aber schön, wenn wir sonst keine Sorgen haben) und es wäre doch auch mehr als betrüblich, hinge mein Selbstverständnis als Frau allein von einem Sternchen und einer kleinen Nachsilbe ab. Sie wissen schon, Lehrer*Innen, Friseur*Innen und so weiter und so fort).
Mir scheint, der Bann ist gebrochen. Na dann, (Hunde-)Leinen los!
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So sieht es aus,
wenn eine Seele zerbricht -
in Rumänien und überall auf der Welt

10.03.2025, 19.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI
DIE SACHE MIT DEM FADEN
So, da habe ich mich wieder gründlich verquatscht. Das passiert mir andauernd. Ich fange an, etwas zu erzählen, dann schweife ich ab, komme vom Hundertsten ins Tausendste und verliere schließlich den Faden. Wissen Sie übrigens, woher das stammt? Die Sache mit dem Faden, meine ich. Das war doch in der griechischen Mythologie die Geschichte von Theseus und Ariadne. Sie war die Tochter von König Minos. Als Theseus den Minotaurus in dessen Labyrinth aufsuchen und töten wollte, schenkte sie ihm – dem Theseus - den Faden, der ihm dabei helfen sollte, lebendig und ohne sich zu verlaufen, wieder aus dem Labyrinth herauszufinden.
Sehen Sie, was ich meine? Ich gehe jetzt besser meine Gedanken sortieren.
Also dann, auf Wiederlesen.
Haben Sie´s fein!
(In Erinnerung an unsere Nelly, die ihre Tagebucheinträge stets mit
diesen Worten schloss)

10.03.2025, 19.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: SEELENGARTEN
DREI FRAGEN HINTER DER TÜR
Biografiearbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Seniorenbeschäftigung. Sie hat den Vorteil, dass alle mitmachen können. Es gibt weder Gewinner noch Verlierer; jede Geschichte ist einzigartig, und die meisten alten Menschen berichten gern aus ihrer Vergangenheit.
Wir haben in der Gruppe einen Herrn – ehemaliger Offizier, Oberlehrer, Buchautor und Weltenbummler -, der nächste Woche seinen einhundertsten Geburtstag feiert. Naturgemäß hat er einige körperliche Einschränkungen, aber geistig ist er fitter als so mancher Fünfzigjährige. Wenn er erzählt, hört man die sprichwörtliche Stecknadel fallen. Er schildert seine Erlebnisse so bildhaft und anschaulich, das man tatsächlich meint, selbst dabei gewesen zu sein.
Vielen anderen fällt es dagegen schwer, so frisch und frei von der Leber weg zu sprechen. Wenn man sie auffordert, nun erzählen Sie uns doch etwas aus ihrem Leben, herrscht oft zunächst betretenes Schweigen. Dann muss man nachhaken und ganz konkrete Fragen stellen. Ist ein solcher Aufhänger gefunden, fließen die Worte in der Regel von allein.
Nur so zum Vergnügen habe ich mir auch einige dieser Fragen gestellt und war bass erstaunt, was da beim Beantworten alles zutage kam. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen – und versuchen Sie es doch selbst einmal. Manches aus Ihrem Leben sehen Sie dann vielleicht in einem völlig neuen Licht!

10.03.2025, 19.54| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI
FRAGE 1: WANN UND WO WURDEN SIE GEBOREN?
Vor neunundsechzig Jahren als echtes Berliner Kindl, ebenso wie achtundzwanzig Jahre zuvor meine Eltern. Meine Mutter war fünfeinhalb Monate älter als mein Vater, was damals noch als ungewöhnlich galt. Die Ehe hat gehalten, in guten wie in schlechten Tagen (von beiden gab es reichlich); bis meine Mutter mit einundsiebzig Jahren an Krebs starb. Zweieinhalb Jahre haben wir dagegen angekämpft und am Ende doch verloren. Die Krankheit wurde einfach zu spät erkannt. –
Getauft bin ich mit reinem Spreewasser und bis heute meiner Heimatstadt treu geblieben.
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10.03.2025, 19.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI
FRAGE2: WAR DAS ZU HAUSE ODER IM KRANKENHAUS?
Ich kam im Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Krumme Lanke zur Welt. Man könnte die Klinik auch als unser Stammhaus bezeichnen, denn meine Mutter, meine Tante, mein Onkel, meine Kusine und mein Cousin wurden ebenfalls dort geboren. Im Laufe der Jahrzehnte gab es dann für verschiedene Familienmitglieder noch den einen oder anderen unfreiwilligen Aufenthalt. Vor zweiundzwanzig Jahren landete ich zum Beispiel ausgerechnet am Karfreitag in der Notaufnahme. Wir hatten gemeinsam zu Mittag gegessen.
Es gab unser traditionelles Karfreitagsgericht: Spinat mit Salzkartoffeln und Ei. Nach dem Essen legten sich meine Eltern für ein Stündchen aufs Ohr, der Beste war schon nach vorne gegangen, und ich räumte noch schnell die Spülmaschine ein. Als ich danach so in Gedanken die Fahrbahn runterging, trat ich auf einen Kienapfel und knickte um.
Kleine Ursache, fatale Wirkung: Es gab ein grässliches Knackgeräusch, dann lag ich auch schon da und konnte mich nicht mehr rühren. Was blieb mir anderes übrig, als laut um Hilfe zu rufen? Zum Glück hörten es mein Vater und der Beste. Sie versuchten, mir beim Aufstehen zu helfen, aber keine Chance, ich konnte mich nicht bewegen. Mein Fuß hatte inzwischen den Umfang einer Bowlingkugel und tat so höllisch weh, dass ich dachte, gleich wirst du zum ersten Mal in deinem Leben ohnmächtig.
Mit Ach und Krach schaffte es der Beste dann doch noch, mich ins Auto zu hieven, und ab ging es ins Waldfriede. Der Fuß wurde geröntgt, und während ich im Vorraum auf der fahrbaren Trage wartete, hörte ich die Ärztin telefonieren und sagen: „Machen Sie bitte Zimmer 416 frei.“ Ich wusste was das hieß. Zimmer 416 war das Einzelzimmer für private Zuzahler. Meine Mutter hatte erst kurze Zeit vorher nach ihrer Darmoperation dort gelegen. Och nö, dachte ich, bitte das nicht, nicht gerade jetzt. Es war Ostern, die Pension wie immer zu Feiertagen und für die Zeit danach belegt bis unters Dach und meine Mutter nicht mehr einsatzfähig (sie starb im selben Jahr am 30. November).
Die Röntgenaufnahmen zeigten einen komplizierten Bruch des rechten Sprunggelenks sowie des Volkmann´schen Dreieicks (das liegt hinten am Fuß, oberhalb der Ferse). Dumm gelaufen, das kann man wohl sagen. Es folgten siebzehn Tage Krankenhausaufenhalt und eine schwierige Operation, die dann auch noch verschoben werden musste. Der Arzt fragte mich nämlich am Tag vorher, ob ich irgendeine Allergie hätte. Mir fiel ein, dass ich auf nickelhaltige Ohrclips immer mit starkem Juckreiz und Ekzemen reagierte. Ich brauchte daher eine Titanplatte, die das Krankenhaus nicht vorrätig hatte und erst bestellen musste. Für meinen Fuß eben nur das Beste. Aber anders hätte es üble Komplikationen geben können, also hatte ich eigentlich noch Glück im Unglück.
Jetzt durfte ich vom Krankenbett aus Verschiedenes organisieren. Der Beste brachte mir sämtliche Buchungen für die kommenden drei Wochen, und ich rief alle Gäste an. Leider könnten wir bis auf Weiteres nur einen eingeschränkten Service bieten. Wollten sie gegen einen Preisnachlass trotzdem kommen oder die Reservierung stornieren? Es waren viele Stammgäste darunter, und bis auf zwei Absagen reisten alle an.
Ausgerechnet in dem Jahr war unsere Pasi über Ostern verreist, sonst wäre sie auf der Stelle eingesprungen. So schmissen der Beste und mein Vater an den Feiertagen den Laden, aber am Dienstag musste der Beste wieder in die Bank und mein Vater hatte seinen Kalender voll mit Orts- und Gerichtsterminen. Pasi trat ihren Dienst ja immer erst um halb acht an, vorher musste sie ihre eigene Familie versorgen. Manche Gäste brauchten ihr Frühstück aber schon zwischen sechs und sieben. Also kochte der Beste, bevor er zur Arbeit fuhr, noch Kaffee für die Frühaufsteher. Er war wirklich einsame Klasse und tat, was er nur konnte.
Etwas habe ich in der Zeit gelernt, nämlich abzugeben und dass es auch ohne mich geht. Ein komisches Gefühl, wenn man daran gewöhnt ist, alles selbst zu erledigen und zu kontrollieren. Im Krankenhaus sagte eine Schwester zu mir, überlegen Sie mal, warum Ihnen das gerade jetzt passiert ist. Na ja, ich war ziemlich überfordert mit der Krankheit meiner Mutter und dem ganzen Drumherum. Mein Vater war keine Hilfe, er hatte sich bis kurz vor Ende völlig ausgeklinkt, nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Der Beste unterstützte mich nach Kräften, aber er musste ja seinem Beruf nachgehen, der vollen Einsatz erforderte. Mein Körper hatte wohl eine Auszeit nötig – und bist du nicht willig, so gebrauche ich Gewalt. Manchmal muss man eben zum Notwendigen gezwungen werden.
10.03.2025, 19.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI
FRAGE 3: HABEN SIE MEHRERE VORNAMEN? WARUM HABEN IHRE ELTERN DIESE GEWÄHLT?
Wissen Sie, mit Vornamen ist es ein eigenes Ding. Man kann sie nicht wechseln wie seine Unterwäsche, sondern trägt sie ein Leben lang. Eltern wissen oft gar nicht, was sie ihren Sprösslingen antun, indem sie einfach irgendeinen Namen wählen, der gerade en vogue ist. Denn das kann später für den Nachwuchs durchaus unerfreuliche Konsequenzen haben. Denken Sie an all die Mandys, Kevins, Marvins und Chantals, die – nur wegen ihres Namens – von ihren Mitschülern gemobbt, von Lehrern bei gleicher Leistung schlechter benotet und sogar von Arbeitgebern abgewiesen wurden, weil man sie für dümmer hielt als Leute, die anders heißen.
Meine jüngere Kusine Marina ist ebenfalls Opfer einer solchen Zeiterscheinung. Ihre Eltern schwärmten für den Sänger Rocco Granata, der in einem seiner Erfolgsschlager eine Marina besungen hatte. Sie waren nicht die einzigen, sodass die Ärmste später an jeder Straßenecke auf eine Namensvetterin stieß. Also, jetzt nicht wörtlich genommen, aber Sie verstehen schon: Der Name war absolut alltäglich, er hatte nichts Individuelles, Einzigartiges.
Mir erging es ein paar Jahre früher ganz ähnlich wie ihr. Während meine Mutter an einem glutheißen Augusttag im Krankenhaus Waldfriede sehnsüchtig auf meine Geburt wartete (ich war ein ziemlicher Brocken und hatte es durchaus nicht eilig, auf die Welt zu kommen), tagte in der W…straße der Familienrat. Das Kind musste schließlich irgendwie heißen, und so ein neuer Erdenbüger kommt nach neun Monaten ja auch immer ganz plötzlich. Viele Namen wurden erwogen und wieder verworfen, bis man sich am Ende für einen Jungen auf Thomas und für ein Mädchen auf Sabine einigte. Die waren gerade angesagt und man wollte mit der Mode gehen.
Andere wollten das auch, daher hieß in meiner Generation gefühlt jede Zweite so. Allein in meiner Schulkasse waren es vier! Das führte dazu, dass wir uns entweder alle gleichzeitig erhoben, wenn der Name aufgerufen wurde (damals standen wir noch auf, wenn wir von den Lehrern angesprochen wurden), oder kollektiv auf unseren Stühlen sitzenblieben. Sollte sich doch die melden, die die Antwort wusste… Ich will nicht sagen, dass ich deswegen eine Identitäskrise hatte, aber ganz ehrlich: Sabine und ich sind bis zum heutigen Tag nur ziemlich beste Freundinnen.
Zurzeit stehen Emma, Mia, Sophia und Hannah bei den Mädchen, sowie Matteo, Noah, Luca und Finn bei den Jungen ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Wenn das mal nicht die neuen Mandys, Kevins, Marvins und Chantals werden, ich ahne Schlimmes. Deshalb, liebe Eltern in spe, wenn Sie sich unbedingt vermehren müssen: Augen auf bei der Namenswahl!
Meinen zweiten und dritten Vornamen (mit Bindestrich geschrieben) verdanke ich übrigens meinen beiden Großmüttern. Sie waren Ende der 60er auch Patinnen unserer neu erbauten und frisch eröffneten Familienpension. Den Betrieb haben wir im Jahr 2000 aufgegeben; über drei Jahrzehnte lang fremde Menschen im Haus waren uns genug. Der Name ist aber geblieben und weiterhin an der Fassade zu lesen.
10.03.2025, 19.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI
DURCH MEIN FELL STREIFT LAUER WIND
"...bin mit den Engeln fortgeflogen.
Leichte Flügel tragen mich geschwind
auf der Reise hin zum Regenbogen.
Seid nicht traurig, dass ich ging fort,
dass ich schloss die Augenlider.
Bin nun an einem friedlichen Ort,
und irgendwann sehen wir uns wieder."

MARNY, 2010? - 29. Januar 2025
30.01.2025, 21.25| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
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Geboren vor 70 Jahren als waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.

