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Thema: SEELENGARTEN
EIN STERN, DER DEINEN NAMEN TRÄGT

18.02.2023, 16.15 | (0/0) Kommentare | PL
DANKE,SIE SIND EIN ENGEL!
„Mit siebzehn hat man noch Träume, da wachsen noch alle Bäume in den Himmel der Liebe“, sang Peggy March einst in den 60ern. So schön, so romantisch – nur leider wuchsen bei mir keine Bäume in den Himmel, sondern ich selbst. Schon mit fünfzehn war ich einen guten Kopf größer als die meisten meiner Mitschüler, und mit einem Kampfgewicht von knapp siebzig Kilo kam ich mir wie ein richtiges Elefantenbaby vor.
Meine Omi, die nur anderthalb Meter groß war und nie mehr als fünfzig Kilo wog, redete mir gut zu: „Warte nur, mein Kind, eines Tages wirst du dem lieben Gott dankbar sein, dass er dich hat so groß werden lassen.“ Ein schwacher Trost, wenn ich mir immer wieder den dämlichen Spruch anhören musste: „Na, wie ist denn die Luft da oben?“ und sich alle Jungs nur für meine zierlichen Freundinnen interessierten. Von denen hatte ich immerhin eine ganze Menge, sie brauchten ja meine Konkurrenz nicht zu fürchten. Am gemeinsten war, dass es ab Kleidergröße 40 keine richtig flotten Teenagerklamotten mehr gab und ich zu allem Übel auch noch im Omalook herumlaufen musste; zumindest empfand ich es damals so.
Aber irgendwann findet jedes Töpfchen sein Deckelchen. Mit einundzwanzig lernte ich in der Tanzschule den Besten kennen, der für mich auch heute noch der Größte ist – von außen, wie von innen. Wir waren damals beide auf der Suche nach einem neuen 'Trainingsgerät' fürs Turniertanzen - bei seinem Gardemaß von 1,90 m kein leichtes Unterfangen. Fast zwanzig Jahre lang haben wir dann recht erfolgreich Standardturniere getanzt. Hierbei kam unsere Körperlänge uns zugute, denn wir konnten viel raumgreifender tanzen und fielen einfach mehr auf als die kleineren Paare.
Es kommt des Öfteren vor, dass mich im Supermarkt jemand bittet, ihm etwas aus den oberen Regalen herunterzureichen. Erst gestern versuchte eine kleine Dame vergeblich, an das letzte Päckchen Tiefkühlspinat zu gelangen, das im Fach ganz hinten lag. Ich half ihr und erntete dafür ein strahlendes Lächeln. „Vielen Dank, Sie sind ein Engel!“, sagte sie. Das war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es söhnte mich ein weiteres Mal mit meinen 'Affenarmen' aus. Omi hat recht behalten, es kommt manchmal eben doch auf die Größe an…
20.02.2022, 18.32 | (0/0) Kommentare | PL
MEIN TRAUM
"I have a dream, a fantasy to help me through reality". So sangen ABBA in einem ihrer erfolgreichen Hits.
Ich habe auch einen Traum. Ich träume von einer Welt, in der es keine Tierschutzgesetze und keine Tierschützer mehr gibt. Beide sind überflüssig geworden, weil die Tiere nicht länger des Schutzes bedürfen. Der Mensch hat endlich erkannt, dass diese seine Brüder und Schwestern sind und dass die GOLDENE REGEL nicht nur für den Umgang mit seinesgleichen, sondern mit allen Geschöpfen auf Erden gilt. (Zur Erinnerung: Der Hauptgedanke hinter der Goldenen Regel ist, dass man mit anderen so umgehen sollte, wie man es auch selbst gerne hätte).
Einfach ausgedrückt:
Verhalte
dich deinen Mitmenschen (Mitgeschöpfen) gegenüber so, wie auch du von ihnen behandelt werden
willst.
Wir kennen diese Regel
meistens in der Umkehrform als Sprichwort:
'Was du nicht
willst, das man dir tu', das füge keinem anderen zu.'
Vielleicht lächeln Sie jetzt mitleidig und sagen: Träum weiter, Mädchen. Genau das tue ich, weil solche Träume mir dabei helfen, in der grausamen Wirklichkeit zu überleben.
09.02.2022, 11.55 | (0/0) Kommentare | PL
ALLES HALB SO WILD!
Vor kurzem geriet ich beim Fernsehen in das Interview mit einem Autor, der ein Buch über Nordkorea geschrieben hat. Ich wusste schon, dass dort schlimme Zustände herrschen, aber derart katastrophal hatte ich sie mir nicht vorgestellt. Seitdem sage ich mir, wenn ich mal wieder ins Trudeln komme und mich wie im Hamsterrad fühle, das ist nichts als reiner Luxus. Ich muss das alles nicht tun, sondern ich darf. Das ist nicht nur so dahin gedacht, sondern die Wahrheit. Ich weiß oft gar nicht, wie gut es mir geht.
07.02.2022, 08.20 | (0/0) Kommentare | PL
ERINNERUNGEN: MEISTENS IST NICHT IMMER!
Unser Frauchen pflegt zu sagen: "Achtsamkeit ist die rechte Hand der Engel." Damit will sie ausdrücken, dass
die Menschen ihren Schutzengeln die Arbeit ganz schön erleichtern können, indem
sie selber gut aufpassen. Den Engeln vertrauen heißt nämlich nicht, dass man
einfach so leichtsinnig und gedankenlos durchs Leben laufen darf. In erster
Linie kommt´s auf die eigene Verantwortung an, meint Frauchen. Meistens stimmt
es ja, was sie sagt – aber manchmal auch nicht. Zum Beispiel gestern
Nachmittag:
Unsere Große sitzt gemütlich im Wohnzimmer und sieht sich einen Film von Rosamunde Pilcher an. Sie liebt solche Schnulzen, natürlich nur wegen der herrlichen Landschaftsaufnahmen. Das behauptet sie wenigstens, aber mir macht sie nichts vor: Sie ist und bleibt nun mal eine hoffnungslose Romantikerin. In der Werbepause sieht sie zufällig durchs Fenster auf Nachbars Dach und sagt zu sich: "Ach, guck, die Ziegel glänzen ja so, anscheinend hat´s geregnet." Weiter denkt sie sich nichts dabei.
Als der Film zu Ende ist, fällt ihr plötzlich siedend heiß ein, dass Bobbys Gartendecke ja immer noch draußen liegt. "So ein Mist", schimpft sie vor sich hin, "die ist jetzt natürlich klatschnass, und ich kann zusehen, wie ich sie wieder trocken kriege." Chef weiß Rat, wie so oft. Erwähnte ich schon, dass wir ein besonders kluges Herrchen haben? Er schlägt vor, die Decke in den Heizungskeller zu bringen, wo es schön warm ist und bei Regenwetter immer die feuchten Gassisachen aufgehängt werden. Gesagt, getan. Er schnappt sich das quietschnasse Teil und geht fröhlich pfeifend nach unten. Kaum hat er die Tür zum Heizraum aufgemacht, da hören wir ihn auch schon fluchen: "Ach nee, sag mal, was ist das denn hier für eine Sch….?" Na ja, das ist es nicht, sondern zum Glück nur Wasser, aber davon reichlich. Es kommt aus der Wand, läuft an verschiedenen Rohren entlang und hat auf dem Fußboden schon ein paar beachtliche Pfützen gebildet. Also erst einmal her mit dem Lappen, alles aufwischen und Eimer unterstellen. Die Großen sind beide im Keller, ihre Stimmung auch. Sie haben keine Ahnung, was die Ursache sein könnte – ein Rohrbruch, eine geplatzte Nahtstelle oder ein durchgerosteter Flansch.
Vorsichtshalber dreht Herrchen sämtliche Ventile zu, damit kein Nachschub mehr fließen kann. Das bedeutet keine Toilettenbenutzung, Duschen fällt ebenfalls flach und das Ganze natürlich wie immer zum Wochenende. Gott sei Dank haben wir hinten noch das kleine Haus, in dem Frauchen früher mit ihren Eltern gewohnt hat und das heute für Feiern und Logierbesuch genutzt wird. Als Großherrchen und –frauchen gestorben waren, rieten alle ihr, sie solle das Häuschen doch abreißen und stattdessen lieber einen schönen, großen Swimmingpool bauen lassen. Das brachte sie aber nicht übers Herz und ist jetzt nicht zum ersten Mal froh darüber.
Nun muss also morgen der Klempner ran, und es dürfte wohl eine Riesenschweinerei geben. Das heißt, auf uns Hunde kommt wieder allerhand Unruhe zu. Dabei haben wir eben erst den Frühjahrsputz überstanden! Das einzig Gute an der Sache ist: Wäre Frauchen aufmerksamer gewesen und hätte sie Böbchens Decke vor dem Regen ins Haus geholt, dann wäre Chef nicht in den Heizkeller gegangen. So wäre die Bescherung wahrscheinlich erst ein paar Tage später entdeckt worden, wenn schon der halbe Keller unter Wasser gestanden hätte. Daran sieht man wieder, dass man im Leben nichts übertreiben soll – auch nicht die Achtsamkeit.
Also dann, auf Wiederlesen.
Haben Sie es fein!
Ihre Nelly
Bloß nicht aufregen -
kommt lieber spielen!
06.02.2022, 11.18 | (0/0) Kommentare | PL
UNSER TÄGLICHES BROT
Bei unserem Bäcker hängt an der Wand
hinter der Verkaufstheke ein Holzschild in Form einer Stulle (für
Nicht-Berliner: eine Brotscheibe oder –schnitte). Darauf steht: „Altes Brot ist
nicht hart. KEIN Brot, das ist hart.“
Ich lese es und frage mich, warum er dort ausgerechnet diesen Spruch angebracht hat. Wenn seine Kunden den beherzigen und zukünftig alle ihr Brot aufessen würden, anstatt es nach zwei Tagen in den Müll zu werfen, weil die Kruste nicht mehr kracht, wäre das doch ziemlich schlecht fürs Geschäft.
Die Erzählungen meiner Mutter aus der Zeit nach dem Krieg fallen mir ein. Meine Großmutter war damals schwerkrank, mein Großvater befand sich in Gefangenschaft, und Mama als die Älteste von drei Geschwistern war verantwortlich für das Überleben der Familie. Oft legte sie barfuß oder in viel zu engen Schuhen fünfzehn Kilometer und mehr am Tag zurück, um irgendwo ein Brot zu ergattern. Das kam natürlich nicht frisch aus dem Backofen, wies wohl auch schon ein paar Schimmelstellen auf. Diese wurden sorgfältig entfernt. Das übrige Brot schnitt man in kleine Würfel und röstete sie mit einem Stückchen Butter – sofern vorhanden – in der Pfanne an (war keine Butter oder sonstiges Fett da, was der Regel entsprach, sahen später eben mehr Augen in die Suppe hinein als aus ihr heraus). Das Ganze wurde mit kochendem Wasser übergossen, man gab ein paar Krümel Salz oder Zucker für ein bisschen Geschmack hinzu, und fertig war das Festmahl. Satt machte so eine Brotsuppe zwar nicht, aber sie wärmte durch und besänftigte den knurrenden Magen wenigstens für kurze Zeit.
Ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen, wenn ich ein Stück Brot wegwerfen muss. Zum Glück kommt das nur selten vor. Man kann geschnittenes Brot ja wunderbar einfrieren und entnimmt dann eben immer nur so viele Scheiben, wie man auch wirklich essen will.
Übrigens gibt es einen kinderleichten Trick, um altbackenes Brot noch einmal so gut wie frisch zu bekommen: Man besprühe es leicht mit Wasser, stecke es für eine bis zwei Minuten, je nach Brotsorte und Dicke der Scheiben, in den Toaster und röste es auf mittlerer Stufe an. Die Krume wird wieder weich und fluffig, die Kruste schön kross. Etwas Butter und Pflaumenmus drauf – für diesen Leckerbissen lasse ich die feinste Sahnetorte stehen. Probieren Sie es aus, es schmeckt phantastisch. Ich wünsche guten Appetit!
05.02.2022, 20.43 | (0/0) Kommentare | PL
NACHGEFRAGT

05.02.2022, 18.48 | (0/0) Kommentare | PL