
Blogeinträge (themensortiert)
Thema: ALLERLEI PLAUDEREI
EINE GUTE FRAGE
Sag mal,
wann schreibst du nun endlich dein Buch?
Diese Frage hört ich heute wohl zum hundertsten Mal von meiner
besten Freundin und sie ist durchaus berechtigt. Seit mindestens zwei Jahren
schiebe ich das Unternehmen vor mir her. Aus Faulheit, aus Bequemlichkeit oder
warum sonst? Am fehlenden Material liegt es sicher nicht. Unser Leben ist und
war schon immer so vielseitig, so anders als alle anderen und nie auch nur
einen Tag langweilig. Liegt es vielleicht daran, dass ich denke, ich schreibe
nicht schön genug?
Schreibe,
wie du redest, so schreibst du schön.
Diese kluge Regieanweisung für alle Schriftsteller und solche, die es gern werden wollen, stammt ausgerechnet von meinem Lieblingsklassiker Gotthold Ephraim Lessing. Er war vor siebenundvierzig Jahren schuld an meiner Eins im mündlichen Deutschabitur. Aber einfach frei von der Leber weg drauflos schreiben, die Gedanken, wie sie gerade kommen, in die Tastatur fließen lassen ohne Filter und Zensur – das fällt mir bis heute schwer. Vielleicht, weil es oft kritische und unbequeme Gedanken sind, die keiner gern hören oder lesen mag. Aber es sind meine Gedanken, niemand muss sie teilen oder sich zu eigen machen.
Papier ist geduldig, hieß es früher, und ich
befürchte, ich habe so einige Bäume auf dem Gewissen, denn geschrieben habe ich
schon immer gern. Zum Glück gibt es heute Computer, da hält sich die Rohstoffverschwendung
in Grenzen. Obwohl der Strom ja auch nicht immer umweltfreundlich erzeugt wird,
also irgendwo beißt sich die Katze in den Schwanz.
Und dann
ist da noch die Frage des
Konzepts. So ein Buch braucht doch eine klare Linie, eine ordentliche Gliederung.
Vergangenes, soeben Erlebtes und gerade Gedachtes, bei mir geht das alles
drunter und drüber. Ich habe im Laufe der Jahrzehnte so viel erlebt – mit
Hunden und mit Menschen – habe so viele Erfahrungen gesammelt und Erinnerungen
angehäuft, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Und eigentlich müsste
ich doch chronologisch vorgehen, einem roten Faden folgen, um meiner Leser
nicht zu verwirren. Andererseits, irgendwo muss ich schließlich anfangen, sonst
wird nie etwas daraus. Und sortieren kann ich später immer noch. Vielleicht ist
das aber gar nicht so wichtig. Viele kennen sicher noch diesen Satz von Heinz
Rühmann am Ende der "Feuerzangenbowle":
Wahr
sind nur die Erinnerungen,
die wir in uns tragen,
die Träume, die wir spinnen
und die Sehnsüchte, die uns treiben.
Damit wollen wir uns bescheiden.
Nun ist
das mit meinen Erinnerungen so
eine Sache. Sie kommen selten in zeitlicher Abfolge und meistens dann, wenn ich
eigentlich an etwas ganz anderes denke. Ich betrachte einen Gegenstand oder ein
Foto, höre ein spezielles Lied oder lese einen bestimmten Satz – und schon sind
sie da, die Bilder aus der Vergangenheit.
Möglicherweise
wird es also ein ziemliches
Durcheinander geben. So eine Art „Kessel Buntes“: Lustiges, Trauriges,
Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im
Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders
die Hunde. Das ist meine Welt, und um die soll´s hier ja auch vor allem gehen.
Entschuldigen
möchte ich mich schon jetzt bei allen,
die sich von mir vielleicht nicht immer ganz korrekt angesprochen fühlen. Das
hat nichts mit mangelndem Respekt zu tun! Ich empfinde diese andauernde
Genderdiskussion nur als reichlich albern (aber schön, wenn wir sonst keine
Sorgen haben) und es wäre doch auch mehr als betrüblich, hinge mein
Selbstverständnis von einem Sternchen und einer kleinen Nachsilbe ab. Sie
wissen schon, Lehrer*Innen, Friseur*Innen und so weiter und so fort).
Mir
scheint, der Bann ist gebrochen.
Na dann, (Hund-)Leinen los!
28.07.2023, 16.20 | (0/0) Kommentare | PL
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