Mitternachtsspitzen
Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins. ALPHONSE DE LAMARTINE

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gemeldet am: 27.01.2023 15:57

SIE SIND ALLE NUR GELIEHEN




BOBBY, 2011? - 25. Juni 2024


BÖBCHEN, unser lieber Herzensbub, hat uns vorgestern zu verstehen gegeben, dass ihm die Krankheit zu beschwerlich wird und er gern gehen würde. Wir haben ihm seinen Wunsch erfüllt - schwersten Herzens, aber in der Gewissheit, das Richtige zu tun.

Gestern haben wir ihn zum ROSENGARTEN gefahren, und in wenigen Tagen wird er wieder zu Hause sein, bei seiner Familie, wohin er gehört.

Nickname 05.07.2024, 15.26| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Tags: BOBBY

BILDER AUS FROHEN TAGEN

(1) Bobby, wenige Tage nach seiner Ankunft, beim ersten Gassigehen mit Herrchen

(2) Kraulen war seine ganz große Leidenschaft. Das konnte er so lange, bis wir gesagt haben, Bobby, jetzt reicht es, mir fällt gleich die Hand ab.
Dann hat er einfach die Seite gewechselt - macht nix, du hast ja noch eine!

(3) Wellness im Gras ist auch etwas Feines!




Nickname 05.07.2024, 15.26| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE | Tags: BOBBY

EINE TEURE SCHRAUBE ODER: PAPA HATTE RECHT (ERINNERUNGEN)

Beinahe so aufregend wie ein neues Leben zu beginnen ist es, ein neues Tagebuch anzufangen. Heute ging es dann auch gleich gut los:Gegen elf Uhr vormittags stellte ich fest, dass die Heizkörper im Haus allesamt kalt waren. Ich schickte den Besten in den Keller, um nach dem Rechten zu sehen. Ratlos kam er zurück. Der Brenner war ausgefallen und widersetzte sich jedem Versuch eines Neustarts, im Heizungsraum herrschte ein seltsamer Geruch nach verschmortem Kabel. Na toll, wieder mal pünktlich zum Wochenende – Murphy ließ schön grüßen.

 

Uns blieb nichts anderes übrig, als den Notdienst anzurufen. Kein Problem, dachten wir, wozu hat man eine Heizungs- und Sanitärfirma in der Familie? Aber denkste, Puppe, so leicht wird dir das Leben nicht gemacht. Die Nummer war ständig besetzt, und auch die Rufumleitung klappte nicht. So musste die Konkurrenz herhalten. Dort versprach man uns, in circa drei Stunden einen Monteur zu schicken. Es dauerte dann aber doch gute vier Stunden, bis endlich jemand kam.

 

Nach fünfzehn Minuten hatte er die Wurzel des Übels freigelegt: Eine Schraube, die offenbar für die Ölzufuhr zuständig ist, hatte sich im Lauf der Jahre durch die Vibration des Brenners gelockert. Der Brenner hatte sich überhitzt (daher auch der Schmorgeruch) und automatisch abgeschaltet. Kleine Ursache, große Wirkung – die Sache kostete uns eine schöne Stange Geld. Ein bisschen ärgerlich fand ich es schon, trotzdem musste ich schmunzeln. Ich erinnerte mich nämlich an einen Spruch, den mein Papa bei solchen Gelegenheiten immer parat hatte: "Lose Schraube anziehen – 50 Cent. Gewusst, welche – 500 Euro!". Ganz so viel war es zum Glück nicht, und inzwischen sind auch alle Zimmer wieder mollig warm. Aber da sieht man einmal, wie abhängig wir von der Technik und den mit ihr vertrauten Fachleuten sind.

 

Früher wäre ich in einem solchen Fall ziemlich heftig ausgerastet. Heute habe ich es ganz bewusst gelassen und mit Humor genommen. Das Umdenken beginnt also langsam, aber sicher zu greifen. Da bleibe ich auf alle Fälle dran.



Nickname 05.06.2024, 15.23| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI

FRAGE 3: HABEN SIE MEHRERE VORNAMEN? WARUM HABEN IHRE ELTERN SIE GEWÄHLT?

Wissen Sie, mit Vornamen ist es ein eigenes Ding. Man kann sie nicht wechseln wie seine Unterwäsche, sondern trägt sie ein Leben lang. Eltern wissen oft gar nicht, was sie ihren Sprösslingen antun, indem sie einfach irgendeinen Namen wählen, der gerade en vogue ist. Denn das kann später für den Nachwuchs durchaus unerfreuliche Konsequenzen haben. Denken Sie an all die Mandys, Kevins, Marvins und Chantals, die – nur wegen ihres Namens – von ihren Mitschülern gemobbt, von Lehrern bei gleicher Leistung schlechter benotet und sogar von Arbeitgebern abgewiesen wurden, weil man sie für dümmer hielt als Leute, die anders heißen.

Meine jüngere Kusine Marina ist ebenfalls Opfer einer solchen Zeiterscheinung. Ihre Eltern schwärmten für den Sänger Rocco Granata, der in einem seiner Erfolgsschlager eine Marina besungen hatte. Sie waren nicht die einzigen, sodass die Ärmste später an jeder Straßenecke auf eine Namensvetterin stieß. Also, jetzt nicht wörtlich genommen, aber Sie verstehen schon: Der Name war absolut alltäglich, er hatte nichts Individuelles, Einzigartiges.

 

Mir erging es ein paar Jahre früher ganz ähnlich wie ihr. Während meine Mutter an einem glutheißen Augusttag im Krankenhaus Waldfriede sehnsüchtig auf meine Geburt wartete (ich war ein ziemlicher Brocken und hatte es durchaus nicht eilig, auf die Welt zu kommen), tagte in der W…straße der Familienrat. Das Kind musste schließlich irgendwie heißen, und so ein neuer Erdenbüger kommt nach neun Monaten ja auch immer ganz plötzlich. 


Viele Namen wurden erwogen und wieder verworfen, bis man sich am Ende für einen Jungen auf Thomas und für ein Mädchen auf Sabine einigte. Die waren gerade angesagt und man wollte mit der Mode gehen. Andere wollten das auch, daher hieß in meiner Generation gefühlt jede Zweite so. Allein in meiner Schulkasse waren es vier! Das führte dazu, dass wir uns entweder alle gleichzeitig erhoben, wenn der Name aufgerufen wurde (damals standen wir noch auf, wenn wir von den Lehrern angesprochen wurden), oder kollektiv auf unseren Stühlen sitzenblieben. Sollte sich doch die melden, die die Antwort wusste… Ich will nicht sagen, dass ich deswegen eine Identitäskrise hatte, aber ganz ehrlich: Sabine und ich sind bis zum heutigen Tag nur ziemlich beste Freundinnen.


Zurzeit stehen Emma, Mia, Sophia und Hannah bei den Mädchen, sowie Matteo, Noah, Luca und Finn bei den Jungen ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Wenn das mal nicht die neuen Mandys, Kevins, Marvins und Chantals werden, ich ahne Schlimmes. Deshalb, liebe Leute, wenn Sie sich unbedingt vermehren müssen: Augen auf bei der Namenswahl!





Meinen zweiten und dritten Vornamen (mit Bindestrich geschrieben) verdanke ich übrigens meinen beiden Großmüttern. Sie waren Ende der 60er auch Patinnen unserer neu erbauten und frisch eröffneten Familienpension. Den Betrieb haben wir im Jahr 2000 aufgegeben; über drei Jahrzehnte lang fremde Menschen im Haus waren uns genug.  Der Name ist aber geblieben und weiterhin an der Fassade zu lesen.

Nickname 04.06.2024, 19.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI

FRAGE2: WAR DAS ZU HAUSE ODER IM KRANKENHAUS?

Ich kam im Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Krumme Lanke zur Welt. Man könnte die Klinik auch als unser Stammhaus bezeichnen, denn meine Mutter, meine Tante, mein Onkel, meine Kusine und mein Cousin wurden ebenfalls dort geboren. Im Laufe der Jahrzehnte gab es dann für verschiedene Familienmitglieder noch den einen oder anderen unfreiwilligen Aufenthalt. Vor zweiundzwanzig Jahren landete ich zum Beispiel ausgerechnet am Karfreitag in der Notaufnahme. Wir hatten gemeinsam zu Mittag gegessen. Es gab unser traditionelles Karfreitagsgericht: Spinat mit Salzkartoffeln und Ei. Nach dem Essen legten sich meine Eltern für ein Stündchen aufs Ohr, der Beste war schon nach vorne gegangen, und ich räumte noch schnell die Spülmaschine ein. Als ich danach so in Gedanken die Fahrbahn runterging, trat ich auf einen Kienapfel und knickte um. 

 

Kleine Ursache, fatale Wirkung: Es gab ein grässliches Knackgeräusch, dann lag ich auch schon da und konnte mich nicht mehr rühren. Was blieb mir anderes übrig, als laut um Hilfe zu rufen? Zum Glück hörten es mein Vater und der Beste. Sie versuchten, mir beim Aufstehen zu helfen, aber keine Chance, ich konnte mich nicht bewegen. Mein Fuß hatte inzwischen den Umfang einer Bowlingkugel und tat so höllisch weh, dass ich dachte, gleich wirst du zum ersten Mal in deinem Leben ohnmächtig.


 Mit Ach und Krach schaffte es der Beste dann doch noch, mich ins Auto zu hieven, und ab ging es ins Waldfriede. Der Fuß wurde geröntgt, und während ich im Vorraum auf der fahrbaren Trage wartete, hörte ich die Ärztin telefonieren und sagen: „Machen Sie bitte Zimmer 416 frei.“ Ich wusste was das hieß. Zimmer 416 war das Einzelzimmer  für private Zuzahler. Meine Mutter hatte erst kurze Zeit vorher nach ihrer Darmoperation dort gelegen. Och nö, dachte ich, bitte das nicht, nicht gerade jetzt. Es war Ostern, die Pension wie immer zu Feiertagen und für die Zeit danach belegt bis unters Dach und meine Mutter nicht mehr einsatzfähig (sie starb im selben Jahr am 30. November).  


Die Röntgenaufnahmen zeigten einen komplizierten Bruch des rechten Sprunggelenks sowie des Volkmann´schen Dreieicks (das liegt hinten am Fuß, oberhalb der Ferse). Dumm gelaufen, das kann man wohl sagen. Es folgten siebzehn Tage Krankenhausaufenhalt und eine  schwierige Operation, die dann auch noch verschoben werden musste. Der Arzt fragte mich nämlich am Tag vorher, ob ich irgendeine Allergie hätte. Mir fiel ein, dass ich auf nickelhaltige Ohrclips immer mit starkem Juckreiz und Ekzemen reagierte. Ich brauchte daher eine Titanplatte, die das Krankenhaus nicht vorrätig hatte und erst bestellen musste. Für meinen Fuß eben nur das Beste. Aber anders hätte es üble Komplikationen geben können, also hatte ich eigentlich noch Glück im Unglück.

 

Jetzt durfte ich vom Krankenbett aus Verschiedenes organisieren. Der Beste brachte mir sämtliche Buchungen für die kommenden drei Wochen, und ich rief alle Gäste an. Leider könnten wir bis auf Weiteres nur einen eingeschränkten Service bieten. Wollten sie gegen einen Preisnachlass trotzdem kommen oder die Reservierung stornieren? Es waren viele Stammgäste darunter, und bis auf zwei Absagen reisten alle an. 


Ausgerechnet in dem Jahr war unsere Pasi über Ostern verreist, sonst wäre sie  auf der Stelle eingesprungen. So schmissen der Beste und mein Vater an den Feiertagen den Laden, aber am Dienstag musste der Beste wieder in die Bank und mein Vater hatte seinen Kalender voll mit Orts- und Gerichtsterminen. Pasi trat ihren Dienst  ja immer erst um halb acht an, vorher musste sie ihre eigene Familie versorgen. Manche Gäste brauchten ihr Frühstück aber schon zwischen sechs und sieben. Also kochte der Beste, bevor er zur Arbeit fuhr, noch Kaffee für die Frühaufsteher. Er war wirklich einsame Klasse und tat, was er nur konnte. 


Etwas habe ich in der Zeit gelernt, nämlich abzugeben und dass es auch ohne mich geht. Ein komisches Gefühl, wenn man daran gewöhnt ist, alles selbst zu erledigen und zu kontrollieren. Im Krankenhaus sagte eine Schwester zu mir, überlegen Sie mal, warum Ihnen das gerade jetzt passiert ist. Na ja, ich war ziemlich überfordert mit der Krankheit meiner Mutter und dem ganzen Drumherum. Mein Vater war keine Hilfe, er hatte sich bis kurz vor Ende völlig ausgeklinkt, nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Der Beste unterstützte mich nach Kräften, aber er musste ja seinem Beruf nachgehen, der vollen Einsatz erforderte. Mein Körper hatte wohl eine Auszeit nötig – und bist du nicht willig, so gebrauche ich Gewalt. Manchmal muss man eben zum Notwendigen gezwungen werden.



Nickname 03.06.2024, 19.31| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI

FRAGE 1: WANN UND WO WURDEN SIE GEBOREN?

Vor achtundsechzig Jahren als echtes Berliner Kindl, ebenso wie achtundzwanzig Jahre zuvor meine Eltern. Meine Mutter war fünfeinhalb Monate älter als mein Vater, was damals noch als ungewöhnlich galt. Die Ehe hat gehalten, in guten wie in schlechten Tagen (von beiden gab es reichlich); bis  meine Mutter mit einundsiebzig Jahren an Krebs starb. Zweieinhalb Jahre haben wir dagegen angekämpft und am Ende doch verloren. Die Krankheit wurde einfach zu spät erkannt. –
 

Getauft bin ich mit reinem Spreewasser und bis heute meiner Heimatstadt treu geblieben.



Nickname 02.06.2024, 19.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI

DREI FRAGEN HINTER DER TÜR

Biografiearbeit ist ein wichtiger und fester Bestandteil in der Seniorenbeschäftigung. Sie hat den Vorteil, dass alle mitmachen können. Es gibt weder Gewinner noch Verlierer; jede Geschichte ist einzigartig, und die meisten alten Menschen berichten gern aus ihrer Vergangenheit.

Wir haben in der Gruppe einen Herrn – ehemaliger Offizier, Oberlehrer, Buchautor und Weltenbummler -, der nächste Woche seinen einhundertsten Geburtstag feiert. Naturgemäß hat er einige körperliche Einschränkungen, aber geistig ist er fitter als so mancher Fünfzigjährige. Wenn er erzählt, hört man die sprichwörtliche Stecknadel fallen. Er schildert seine Erlebnisse so bildhaft und anschaulich, das man tatsächlich meint, selbst dabei gewesen zu sein.


Vielen anderen fällt es dagegen schwer, so frisch und frei von der Leber weg zu sprechen. Wenn man sie auffordert, nun erzählen Sie uns doch etwas aus ihrem Leben, herrscht oft zunächst betretenes Schweigen. Dann muss man nachhaken und ganz konkrete Fragen stellen. Ist ein solcher Aufhänger gefunden, fließen die Worte in der Regel von allein.


Nur so zum Vergnügen habe ich mir auch einige dieser Fragen gestellt und war bass erstaunt, was da beim Beantworten alles zutage kam. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen – und versuchen Sie es doch selbst einmal. Manches aus Ihrem Leben sehen Sie dann vielleicht in einem völlig neuen Licht!

Nickname 01.06.2024, 19.44| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ALLERLEI PLAUDEREI

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ÜBER MICH:Geboren vor 68 Jahren als waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.
Verheiratet mit dem besten aller Ehemänner und glückliches Frauchen von neun allerliebsten Fellnasen.





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