Mitternachtsspitzen

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Zwinger

EINMAL PRINZESSIN SEIN! EVA



Irgendwann zwischen 2013 und 2014 muss es gewesen sein, dass Eva ins Shelter "Kozhuhovo" kam. Keiner kann sich mehr genau daran erinnern - zu unscheinbar war Eva zwischen all den vielen anderen Hunden. Viel zu gewöhnlich, als dass sie bei der Ankunft aufgefallen wäre.

 

Die erste Zeit verbrachte Eva daher ungesehen und musste allein mit dem kalten und trostlosen Alltag im Shelter zurecht kommen, in der Enge des winzigen Zwingers und zwischen all den anderen, lauten Hunden. Um sie herum nur Gitter. Zu viel für Eva, iIhre Seele brach.

 

In all den Jahren wurde Eva immer einsamer. Sie sehnte sich nach der Nähe der Menschen, der Wärme und Geborgenheit, die ihr die streichelnden Hände der Betreuer in den kurzen Momenten ihrer Besuche geben.



 

Oft in den Jahren musste sie den Zwinger wechseln, denn sie wurde immer eifersüchtig, wenn die Betreuer kamen. Sie wollte keinen anderen Hund in der Nähe der Menschen dulden. Sie möchte einen - ihren - Menschen für sich allein. Zu sehr haben sie in all den Jahren die Enge und die Entbehrungen gezeichnet.

 

Und so kam es, dass Eva in einen Isolationszwinger umziehen musste. Einen kleinen Zwinger, unten herum komplett geschlossen. Die kleinere Eva muss sich hier auf die Hinterbeine stellen, um durch die Gitterstäbe schauen zu können. Sie lebt hier nun ein Leben, wie niemand sich es wünscht. Und all das nur, weil sie mit all den anderen Hunden schlicht überfordert ist.

 

Der einzige kleine Lichtblick für Eva ist es, wenn ihre Betreuer kommen um mit ihr spazieren zu gehen. Dann blüht sie auf und kann es kaum erwarten, bei den Menschen zu sein.


Für Eva wäre es nun höchste Zeit für ihren Menschen. In Russland wird sie kaum noch ein Zuhause finden, denn in die Gänge der Isolationszwinger verirrt sich kaum ein Besucher. Aber vielleicht sieht sie ja hier ihr Mensch. Der Mensch, der ihre seelischen Wunden heilen lässt, mit ihr Spaziergänge unternimmt und Eva zeigt, wie schön es ist, endlich geliebt zu werden.



 

Eva ist eine ca. 45 cm große Mischlingshündin, die 2010 geboren wurde. Sie ist bereits kastriert, gechipt und geimpft, und somit bereit für ihr eigenes Körbchen. Sie kennt das Laufen an der Leine und ist jederzeit glücklich, einen Spaziergang zu unternehmen. In Evas neuem Zuhause sollte kein weiterer Hund leben, sie möchte gerne alleinige Prinzessin sein. Ob Eva sich mit Katzen verstehen würde, können wir leider nicht mit Gewissheit sagen, auch nicht, wie es mit anderen Tieren im Haushalt aussieht.

 

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir für Eva ausschließlich eine Endstelle suchen.


Bei ernsthaftem Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Team-Kolleginnen. Vielen, lieben Dank!


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Nickname 06.01.2024, 15.04 | (0/0) Kommentare | PL

SCHULDLOS LEBENSLÄNGLICH? MUKHA




Seit 2009 im Shelter -

ein Leben hinter Gittern.


MUKHA kam 2009 ins Shelter "Kozhuhovo" in Russland. Heute, mehr als 12 Jahre später, ist sie noch immer dort. 


Mukha gehört zu den Langzeitinsassen... zu den Vergessenen... zu den Alten.


Eigentlich würde damit dann auch die Lebensgeschichte von Mukha enden. Wer will schon einen alten, schwarzen Hund? Offensichtlich 11 Jahre ja wohl niemand...

Doch Mukha ist mehr. Und alles, was sie heute ist, hat sie sich hart erarbeitet. Die freiwilligen Helfer waren es, die sich um das Vertrauen der verängstigten Hündin bemühten, sie nach den langen Jahren im Zwinger in den Auslauf führten und seit letztem Jahr nun auch an die Leine gewöhnen.


Mukha zeigte sich immer freundlich... und dass sie noch lange nicht zum "alten Eisen" gehört. Mukha genießt es sehr, sich im Auslauf zu bewegen, ist für ihr Alter noch gut aktiv und neugierig. Leider sind die Momente im Auslauf immer viel zu kurz und auch nur möglich, wenn die Freiwilligen am Wochenende im Shelter sind.


Ansonsten lebt Mukha ihr Leben auf 3 Quadratmetern in ihrem Außenzwinger oder besser gesagt, das Leben zieht an ihr vorüber. Mukha ist in diesem Shelter nur ein Hund von ca. 3000 Hunden... ein Entkommen scheint aussichtslos.


Und doch hoffe ich auf eine Chance für Mukha.


Für Mukha suche ich liebe Menschen, die nicht viel erwarten, sondern ihr mit Geduld und Empathie begegnen und ihr zeigen, dass es mehr gibt als ein Leben hinter Gittern. Sie war nun lange genug eingesperrt und soll endlich anfangen dürfen zu leben.




Mukha ist freundlich zu Menschen, braucht aber Zeit um Vertrauen zu fassen.


Ihr Geburtsdatum wurde im Shelter auf ca. 2006 geschätzt. Laut ihrer Betreuer erkundet Mukha aber noch gerne ihre Umgebung und kann auch Türen öffnen.


Mit ihren Artgenossen verträgt sich Mukha gut, ist ca. 55 cm hoch und bereits geimpft, gechipt und kastriert.


Liebe Mukha, ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du endlich Deinen Menschen findest und Du hoffentlich doch noch erleben darfst, dass es mehr gibt als das endlose Warten im Zwinger. 


Wichtige Daten im Überblick:


 Hündin
 ca. 14 Jahre alt (geb. ca. 2007)
 ca. 55 cm
 kastriert
 gut verträglich mit Artgenossen
 freundlich zu Menschen; bei Fremden braucht sie Zeit, um Vertrauen zu fassen
 kennt das Laufen an der Leine
 noch im Shelter in Russland
 Katzenverträglichkeit kann nicht zuverlässig getestet werden
 endgültiges Zuhause gesucht


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Nickname 06.01.2024, 15.04 | (0/0) Kommentare | PL

FÜR EINE STUNDE VOLLER SELIGKEIT: FLINT



FLINT kam im Juni 2016 als Fundhund ins russische Shelter Kozhuhovo. Der hübsche, ca. 55cm große Rüde hatte allem Anschein nach einmal ein Zuhause. Welches Schicksal ihn ereilte, dass er eines Tages auf der Straße landete, wissen wir nicht

Die Betreuer im Shelter beschreiben Flint als sehr kontaktfreudigen und freundlichen Hund. Ein schlauer Bursche, der niemals aufdringlich wird, sondern geduldig auf die Menschen wartet. Ganz gleich, auf welchen der Betreuer Flint trifft, er freut sich über jeden und springt und hüpft in seinem Zwinger hin und her.


Flint liebt das Zusammensein mit den Menschen über alles.  Er fühlt sich im Shelter sehr einsam und trauert jedesmal, wenn die Freiwilligen sich von ihm verabschieden.




Für einen Hund wie Flint, der einfach nur mit einem Menschen zusammen sein möchte, ist das Leben im Shelter eine Qual. Dort sitzt er Tag ein und Tag aus in seinem winzigen Zwinger. Die einzige Möglichkeit, in den Genuss von menschlicher Nähe und ein paar streichelnden Händen zu kommen, ist dieser eine Tag in der Woche, an dem seine Betreuer ins Shelter kommen.


Ein Tag in der Woche, an dem Flint seine Betreuer für eine selige Stunde sehen darf. Eine Stunde, in der er soviel Nähe und Streicheleinheiten aufsaugen muss, dass es bis zum nächsten Besuch ausreicht. So lebt Flint nunmehr seit über vier Jahren. Ein Leben zwischen unendlicher Traurigkeit, Einsamkeit und dem kurzen Hochgefühl von Zuwendung und Liebe.


Mit seinen Artgenossen ist Flint gut verträglich und spielt auch gern mit ihnen. Auf Spaziergängen läuft er an der Leine mit und konzentriert sich auf den jeweiligen Betreuer. Flint ist nur allzu bereit, das Shelter zu verlassen. Dafür braucht der zuckersüße Hundebub jedoch seine eigenen Menschen, mit denen er sein übervolles Herz teilen und bei denen er seine freundliche Hundeseele baumeln lassen darf. Menschen, mit denen er sein restliches Leben verbringen kann und die ihm all die Liebe, Nähe und Zuneigung schenken, die er Woche für Woche so schmerzlich entbehrt.




Flint ist bereits kastriert, gechipt und geimpft. Somit steht seiner baldigen Reise nach Deutschland nichts mehr im Weg.


Flint wartet voller Sehnsucht
im Sektor B, Zwingernummer 91.


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Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

EISKALT ERWISCHT

Die russischen Winter sind immer hart und bitterkalt. In diesem Jahr ist er jedoch besonders heftig.


Nachfolgend ein paar Eindrücke aus dem Shelter Kozhuhovo in der Nähe von Moskau. Die Aufnahmen stammen vom vergangenen Wochenende.


 


 


Ja, es ist Wochenende - die einzige Zeit, in der die Hunde dank der Freiwilligen auch einmal für kurze Zeit in die Ausläufe können... normalerweise. Aber es ist Winter, auch in Russland. Ein besonders harter Winter. 

So erwartete die freiwilligen Helfer nun diese Situation im Shelter: Schneemassen bis weit in die Zwinger hinein.

 

 

Überall in diesen Zwingern sitzen Hunde ein. An Auslauf ist nicht zu denken. Die Zwingertüren können noch nicht einmal geöffnet werden, so eingeschneit ist alles. Da die Zwinger aufgrund der Schneemassen unzugänglich waren, bekamen die Hunde weder Futter, noch konnten die Käfige von Kot und Urin gereinigt werden. Alles ist fest gefroren. 


Wie man sieht, haben die Freiwilligen versucht, die Hunde durch Vorhängen von Plastikplanen wenigstens notdürftig vor den Schneemassen und dem eisigen Wind zu schützen. 


 


 


Die freiwilligen Helfer haben auch an diesem Wochenende wieder alles gegeben; und das in einer riesigen Anlage in der ungefähr 3000 Hunde leben. Unsere Gedanken sind bei allen - bei den ehrenamtlichen Betreuern und  den Hunden,  besonders bei den alten, schwachen und kranken.


Am Sonntag gab es endlich auch einmal ermutigende Nachrichten aus dem Shelter"Kozhuhovo: Eine der Betreuerinnen aus dem A-Sektor berichtete, dass sie ihre Zwingerreihen frei bekommen hätten.


 


 


 


Auch für diesen Tag hatten die Freiwilligen zahlreiche Aufrufe gemacht, um noch mehr Menschen zu finden, die ins Shelter kommen konnten und wollten, um zu helfen. Meinen größten Respekt und Dank an alle fleißigen Helfer vor Ort. Ihr leistet so unglaublich viel... und das immer und immer wieder. 


Die "lebenden Bilder" (Videos) dazu finden Sie hier:


https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde

unter dem Datum vom 13. Februar 2021 und 14. Februar 2021

(für bei FB registrierte Leser/innen)


Ich habe mir diese Videos immer wieder angesehen und dabei eine Lektion in Demut und Dankbarkeit erteilt bekommen, die sich gewaschen hat.


Die Frage nach dem WARUM?, die mich in den vergangenen zwei Jahren (seit ich von dem Shelter weiß) ständig umtreibt, stellen diese besonderen, jungen Menschen sich wohl schon längst nicht mehr. Sie packen es an und machen einfach. Und anstatt zu klagen und in Selbstmitleid zu baden (wie ich das tue), weil die Hunde so bald schon in ihre Gefängnisse zurückkehren müssen, erfreuen sie sich an der Freude der Tiere, die glücklich darüber sind, wenigstens ein paar Augenblicke der Freiheit genießen zu dürfen. Leben im Hier und Jetzt - ich kann mir dafür kein eindrücklicheres Beispiel denken.


Aus vollem Herzen tun, was man vermag und ertragen, was man nicht ändern kann - das lerne ich alte Frau gerade von diesen jungen, engagierten Russen.

Nickname 16.02.2021, 19.10 | (0/0) Kommentare | PL

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ÜBER MICH:Geboren vor 68 Jahren als waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.
Verheiratet mit dem besten aller Ehemänner und glückliches Frauchen von neun allerliebsten Fellnasen.





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