Mitternachtsspitzen

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Betreuer

FÜR EINE STUNDE VOLLER SELIGKEIT: FLINT



FLINT kam im Juni 2016 als Fundhund ins russische Shelter Kozhuhovo. Der hübsche, ca. 55cm große Rüde hatte allem Anschein nach einmal ein Zuhause. Welches Schicksal ihn ereilte, dass er eines Tages auf der Straße landete, wissen wir nicht

Die Betreuer im Shelter beschreiben Flint als sehr kontaktfreudigen und freundlichen Hund. Ein schlauer Bursche, der niemals aufdringlich wird, sondern geduldig auf die Menschen wartet. Ganz gleich, auf welchen der Betreuer Flint trifft, er freut sich über jeden und springt und hüpft in seinem Zwinger hin und her.


Flint liebt das Zusammensein mit den Menschen über alles.  Er fühlt sich im Shelter sehr einsam und trauert jedesmal, wenn die Freiwilligen sich von ihm verabschieden.




Für einen Hund wie Flint, der einfach nur mit einem Menschen zusammen sein möchte, ist das Leben im Shelter eine Qual. Dort sitzt er Tag ein und Tag aus in seinem winzigen Zwinger. Die einzige Möglichkeit, in den Genuss von menschlicher Nähe und ein paar streichelnden Händen zu kommen, ist dieser eine Tag in der Woche, an dem seine Betreuer ins Shelter kommen.


Ein Tag in der Woche, an dem Flint seine Betreuer für eine selige Stunde sehen darf. Eine Stunde, in der er soviel Nähe und Streicheleinheiten aufsaugen muss, dass es bis zum nächsten Besuch ausreicht. So lebt Flint nunmehr seit über vier Jahren. Ein Leben zwischen unendlicher Traurigkeit, Einsamkeit und dem kurzen Hochgefühl von Zuwendung und Liebe.


Mit seinen Artgenossen ist Flint gut verträglich und spielt auch gern mit ihnen. Auf Spaziergängen läuft er an der Leine mit und konzentriert sich auf den jeweiligen Betreuer. Flint ist nur allzu bereit, das Shelter zu verlassen. Dafür braucht der zuckersüße Hundebub jedoch seine eigenen Menschen, mit denen er sein übervolles Herz teilen und bei denen er seine freundliche Hundeseele baumeln lassen darf. Menschen, mit denen er sein restliches Leben verbringen kann und die ihm all die Liebe, Nähe und Zuneigung schenken, die er Woche für Woche so schmerzlich entbehrt.




Flint ist bereits kastriert, gechipt und geimpft. Somit steht seiner baldigen Reise nach Deutschland nichts mehr im Weg.


Flint wartet voller Sehnsucht
im Sektor B, Zwingernummer 91.


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Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

VERTRAUEN SÄEN - LIEBE ERNTEN: TYAPA



TYAPA


Hündin

ca. 9 Jahre alt (geb. ca. 2014)

55 cm

geimpft, gechipt, kastriert

sehr gut verträglich mit Artgenossen

braucht Zeit und Verständnis, um den Menschen zu vertrauen

kennt bisher nicht von der Welt außer Mauern und Gitterstäben

läuft brav an der Leine

Schutz und Geborgenheit für immer gesucht


Soll am Ende doch alles umsonst gewesen sein?


Du warst eine schüchterne, blutjunge Hündin (fast noch ein Welpe), als du 2014 deinen Einzug in das riesengroße, furchteinflößende Shelter Kozhuhovo bei Moskau halten musstest. Dein ganzes Leben bestand nur aus Angst und Verstecken; am liebsten hättest du dich in dieser für dich so bedrohlichen Welt unsichtbar gemacht. Tatsächlich verbrachtest du die ersten Jahre dort ausschließlich in deinem engen Zwinger; alle Mühe und alles gute Zureden der Betreuer konnten dich nicht dazu bewegen, die winzige darin befindliche Holzkiste auch nur für einen kurzen Augenblick zu verlassen. 



Diese tierlieben Menschen tun wirklich alles, um euch das Leben wenigstens ein bisschen erträglicher zu machen; doch es fehlt vor allem an Zeit. Bei kaum mehr als einhundert Ehrenamtlichen für über dreitausend Hunde und nur einer Stunde in der Woche (mehr wird ihnen von der Tierheimleitung nicht bewilligt) kann man sich leicht ausrechnen, wieviele Minuten auf einen Hund kommen. Doch die Freiwilligen gaben nicht auf; und mit viel Fingerspitzengefühl sowie unendlicher Geduld ist es ihnen gelungen, sich Stückchen für Stückchen dein Vertrauen zu erwerben. 


Als zu Beginn dieses Jahres das alte Shelter abgerissen wurde, kamst du mit Tausenden von Schicksalgefährten nach Malinki. Die treuen Freiwilligen besuchen euch auch dort; aber die Möglichkeiten sind noch viel geringer geworden, weil der neue Standort buchstäblich am Rande der Welt – auf dem Gelände einer stillgelegten Mülldeponie direkt neben einem Krematorium – liegt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln so schlecht zu erreichen ist, dass viel der Betreuer es einfach nicht mehr dorthin schaffen. Nur wenigen von ihnen besitzen ja ein eigenes Auto. 


Das Leben für euch Hunde dort ist geprägt von Einsamkeit, Hünger, Kälte, Langeweile und Angst – und du mittendrin. Zumindest lässt du dich heute von deiner Betreuerin und ihren Kollegen anfassen, ohne dich sofort in die Ecke zu drücken, als erwartetest du jeden Moment das Jüngste Gericht und läufst bei den gelegentlichen kurzen Spaziergängen auf dem Sheltergelände brav neben ihnen an der Leine. Weil du so gute Fortschritte gemacht hast, durftest du die Freiwillgen schon zweimal zu einer Tierschutzveranstaltung begleiten. An der Seite deiner vertrauten Betreuerin bliebst du ganz ruhig und ließest  dich sanft von den Besuchern streicheln. Alle fanden dich zauberhaft und süß – aber mit nach Hause nehmen wollte dich keiner. So kehrtest du jedes Mal wieder traurig in deinen kargen Zwinger zurück. 



Noch immer sind Angst und Furcht deine ständigen Begleiterinnen. Aber du hast bewiesen, dass du bereit bist, Menschen zu vertrauen, wenn diese dir nur mit Geduld und Gelassenheit begegnen. 


Was du dringend brauchst, ist ein Zuhause bei sehr lieben, einfühlsamen Menschen, die deine Angst verstehen, die dir die nötige Zeit geben, um dich einzugewöhnen und all das Schöne, Neue kennenzulernen, das dir bisher versagt geblieben ist. Weil du dich mit den anderen Hunden im Shelter wunderbar verstehst und es keinerlei Schwierigkeiten gibt, wären ein netter Artgenosse oder gern auch mehrere in deinem neuen Zuhause, an welchen du dich orientieren und dir allerhand von ihnen abschauen könnest, bestimmt eine gute Hilfe für dich. Ein sicher eingezäunter Garten wäre ebenfalls ganz wichtig und schön, denn es wird sicherlich eine Weile dauern, bis du mit deinem Menschen/deiner Familie in der "Welt da draußen" Spaziergänge unternehmen kannst. 



Möchten vielleicht Sie gern für die scheue, aber gutwillige Tyapa dieser besondere Mensch, diese einzigartige Familie sein, damit aus neun langen Jahren hinter Gittern am Ende nicht ein ganzes, umsonst gelebtes Hundeleben steht? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen, lieben Dank!


Die Ausreise und Vermittlung (nur innerhalb Deutschlands) erfolgt über den Tierschutzverein Kettenlos e.V.


Vermittlerkontakt/Fragen:


 Daniela Bansche

Tel.: 05371-687266

E-Mail: d.bansche@gmail.com


fb.me/Chance.fuer.Shelterhunde

Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

EIN ANFANG KANN DAS ENDE SEIN... JAZZI



JAZZI


 Hündin

geb. 09.2019

50 cm Schulterhöhe

geimpft, gechipt, kastriert

liebt Menschen über alles

gutmütig und verträglich mit Artgenossen

kennt das Laufen an der Leine

Platz zum (Über-)Leben gesucht!


Für dich beginnt in Malinky ein Wettlauf ums Überleben!


Denn die Verlegung vom Moskauer Shelter Kozhuhovo nach Malinky - weit vor den Toren von Moskau auf eine stillgelegte, verseuchte Mülldeponie – hat schwerwiegende Folgen für dich. Du warst nie besonders wohlgenährt und hast nun, gleich im ersten Monat nach dem Umzug, viel zu viel an Gewicht verloren.


Noch ist der Grund dafür nicht ganz geklärt, aber deine Betreuer machen sich große Sorgen und ahnen, woran es liegt. Du warst ja schon immer besonders gestresst durch das immerwährende, laute Gebell der vielen verzweifelten Hunde und auch beim Spazierengehen im Shelter merkt man dir nur allzu deutlich an, dass du dich vor größeren Hunden fürchtest und dich regelrecht an den Menschen klammerst. 




Nun hast du mit dem Umzug deine zwar triste und schwierige, aber dennoch gewohnte und vertraute Umgebung verloren. Zudem, so berichten die Betreuer, befindet sich im neuen Shelter oft schon mittags kein Futter mehr in den Eimern. Jetzt fressen sich erst einmal die Hunde satt, die sich im Zwinger durchsetzen können. Für schwächere und unterwürfige Hunde wie dich bleibt oftmals nur noch ein bescheidener Rest vom ohnehin knapp bemessenen Futter übrig.


Das hat ganz allgemein dazu geführt, dass viele deiner Mitgefangenen teilweise lebensbedrohlich abgenommen haben. Leider kann dieser Nahrungsmangel auch nicht durch Zusatzfütterungen seitens der Freiwilligen ein- bis höchstens zweimal in der Woche ausgeglichen werden. 


Damit hat für Hunde wie dich nun ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen, ein Kampf ums schiere Überleben. Die Freiwilligen, die selbst jede Woche aufs Neue darum kämpfen müssen, dass sie euch überhaupt besuchen dürfen (denn natürlich soll von den Zuständen im Shelter möglichst wenig nach außen dringen) berichten auch davon, dass Hunde beim Kampf um das spärliche Futter schwer verletzt oder sogar totgebissen wurden. Du gehörst zu denen, die nicht ums Fressen kämpfen werden. Du wirst, wenn wir keinen Ausweg für dich finden, einfach irgendwann entkräftet und resigniert aufgeben und still auf deine letzte Reise gehen. 




Während ich hier sitze und dieses Inserat für dich schreibe, weine ich wieder einmal bittere Tränen und ich habe ein schlechtes Gewissen. Warum? Für mich steht immer genug Nahrung bereit und ich kann mir jederzeit den Bauch vollschlagen. Ihr müsst hungern, oft sogar ver-hungern; außerdem macht der furchtbare Shelterfraß viele von euch krank und ich unternehme nichts dagegen. Mir ist klar, dass ich das gar nicht kann, aber eins kann ich tun – außer auf euch und euren Leidensweg aufmerksam zu machen: Ich werde meinen Eid, den ich mir selbst geschworen habe, brechen. Der lautet: „In meinem Leben will ich nie auch nur einen einzigen Tag freiwillig auf Essen verzichten. Dafür habe ich meine Eltern und Großeltern zu oft erzählen hören, wie weh Hunger tut.“ Aber von jetzt an werde ich regelmäßig mindestens drei Tage in der Woche fasten. Nicht für die Gesundheit oder um abzunehmen, obwohl mir das gewiss nichts schaden könnte. Sondern aus Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit mit euch, und um wenigstens im Ansatz zu verstehen, wie ihr euch fühlen müsst, wenn ihr tage- und manchmal sogar wochenlang so gut wie nichts in den Magen bekommt.


Du bist die Schwester von Gusyona, die ich hier schon vorgesellt habe. Beide kamt Ihr als fünf Montate junge Welpen ins Shelter Kozhuhovo und beide hattet und habt Ihr bis heute viele Probleme, euch in dem harten Alltag dort zurechtzufinden. 




Was du dringendst brauchst, ist die Aussicht auf ein Leben in Liebe und Geborgenheit. Du kennst ja bisher nur das Leben in Gefangenschaft hinter Gittern und hast daher allerhand Unterrichtsstoff nachzuholen. Wenn Dein Mensch/Deine Familie das erkennt und dir mit Geduld und Verständnis entgegenkommt, wirst du bald alles gelernt haben, was ein richtiger Hund zum Leben braucht und eine ganz wundervolle Begleiterin werden. 


Möchten Sie gern dafür sorgen, dass Jazzis Bäuchlein künftig stets gefüllt ist, sie sich geliebt und beschützt fühlen und Ihnen für den Rest ihres Lebens die beste Freundin sein darf? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen lieben Dank!


Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".


Jazzi im Betreuerraum des Hundeasyls:


 

Jazzi beim Gassigehen:


 

Jazzi abgemagert nach nur 4 Wochen in Malinky:


 

Vermittlerkontakt/Fragen:


Ulrike Worringer

Tel.: 0171-1817071

E-Mail:Ulrike.Worringer@T-Online.de


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Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

ABER MICH GIBT´S NUR EINMAL FÜR DICH! TWIN



TWIN


Rüde

geb. 07.2017

64 cm Schulterhöhe

geimpft, gechipt, kastriert

sanft und anhänglich

liebt seine vertrauten Menschen, bei Fremden braucht er ein bisschen Zeit

gut verträglich mit allen Hunden

kennt bereits das Laufen an der Leine

Für-immer-Zuhause ersehnt


Wenn ein junges Leben nur hinter Gitterstäben abgesessen werden muss...


Twin – dein Leben findet seit deinem vierten Lebensmonat in Gefangenschaft hinter Gitterstäben statt. Anfang November 2017 kommst du als junger, hoffnungsfroher Welpe ins riesige, unheimliche Moskauer Shelter Kozhuhovo. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, musst du im Februar 2023 mit 3.000 anderen unschuldig Eingesperrten nach Malinki, in das neue, hundefeindlich gebaute, weit außerhalb Moskaus gelegene Shelter uübersiedeln. In all den Jahren, welche du traurig und einsam mit noch drei anderen Hunden auf knapp vier Quadratmetern zubringen musstest, hat sich niemand je für dich interessiert. Das bedeutet fünffeinhalb Jahre gefangen in Eintönigkeit, Langeweile und Einsamkeit – ganzzu schweigen von dem miserablen Futter und dem Fehlen von Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit. Ein verlorenes Leben, und trotz all der Trostlosigkeit hast du deinen Glauben an uns Menschen und deine Liebe zu uns nicht verloren.




Du liebst es, auf dem Sheltergelände mit anderen Hunden spazieren zu gehen und zu spielen, benimmst dich im Auslauf jedoch ruhig, ausgeglichen und gehst jedem Ärger grundsätzlich aus dem Weg. Das Größte für dich sind die Besuche der Freiwilligen. Für diese kurzen, kostbaren Augenblicke – es sind bei so vielen Hunden und viel zu wenigen Betreuern ja immer nur ein paar Minuten einmal in der Woche – lebst du, darauf wartest du ausdauernd und geduldig, sieben endlose Tage und Nächte lang.


Wenn deine Betreuer endlich da sind, sich die Zwingertür öffnet und du dir gemeinsam mit vielen anderen Schicksalsgefährten für ein Weilchen die vom ewigen Sitzen und liegen steif gewordenen Beine vertreten darfst, dann bist du glücklich. Ein seltenes und bescheidenes Glück, aber eines, aus welchem du die Kraft schöpfst, nach dem viel zu baldigen Abschied eine weitere Woche durchzuhalten.





Wenn sich zufällig doch einmal einzelne Besucher ins Shelter verirren und sogar an deinem Zwinger stehenbleiben, bleibst du zunächst vorsichtig und freundlich zurückhaltend. So wirst du auch, wenn du das Glück haben solltest, ein eigenes Zuhause zu finden, erst einmal ein wenig Zeit benötigen, um dich deinen Menschen zu öffnen. Doch wer wollte dir das verübeln? Du kennst ja bisher, von den Betreuern abgesehen, keine Menschen – höchstens noch die Arbeiter im Shelter, und die möchte man meistens lieber nicht näher kennenlernen. 


Lieber, wunderschöner, großer und freundlicher Twin! Wir hoffen von Herzen für dich und tun alles, was uns möglich ist, damit du den Rest deines Lebens nicht hinter verrosteten Gitterstäben abzusitzen brauchst, sondern bei einem lieben Menschen, einer netten Familie verbringen darfst. 



Wenn Sie sich von unserem liebenswerten Schützling angesprochen fühlen und ihn gern in Ihrem Haus und Ihrem Leben willkommen heißen möchten, dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen, lieben Dank!


Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".


Hier sehen Sie Twin noch im Shelter Kozhuhovo beim Gassigehen:


 

Vermittlerkontakt/Fragen:


Ulrike Worringer

Tel.: 0171-1817071

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Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

VERFLIXT UND ZUGENÄHT! ELSA

ELSA




Hündin

geb. November 2019

56-58 cm Schulterhöhe

geimpft, gechipt, kastriert

aufgrund von tierärztlichem Pfusch leider nahezu taub

äußerst anhänglich und verspielt

liebt die Menschen – trotz allem - sehr

gut verträglich mit Artgenossen

läuft brav an der Leine

sucht ihre(n) Für-immer-Menschen nach dem Motto:

 „Man sieht (und hört) nur mit dem Herzen gut!“


Während ich dieses Inserat hier schreibe, laufen mir die Tränen angesichts der Gleichgültigkeit, Eitelkeit, Hab- und Geltungssucht sowie der unfassbaren Oberflächlichkeit vieler Menschen. Und wie so oft während meiner Tierschutz- und Vermittlungstätigkeit frage ich mich, was in meinen Artgenossen vor sich geht. Wohin schauen, worauf achten sie, wenn sie einen Hund als Begleiter für ihr Leben suchen? Warum werden Traumhunde wie Elsa mit ihrem zauberhaften Wesen und einer flaumfederweichen Seele so oft übersehen, nur weil ihr Fell in der Farbe eher unauffällig und beim ersten Streicheln vielleicht nicht ganz so kuschelweich erscheint? Oder weil der Hund keinen meterlangen Stammbaum vorweisen kann und als Mischling sowieso nicht im Trend liegt?


Du kamst als keines, scheues Welpenmädchen mit deinen Brüdern und Schwestern ins riesige, angsteinflößende Shelter Kozhuhovo bei Moskau. Nachdem du dich mit der Zeit als mutigste und aktivste von euch Geschwister entpupptest, lerntest sdu auch als erste, an der Leine zu laufen und vertrauensvoll ohne Angst mit uns Menschen umzugehen. Doch obwohl du von deinem Wesen her überaus freundlich und liebenswert warst, fandest du bei den seltenen Besuchern des Tierheims keinerlei Beachtung – vielleicht, weil du in ihren Augen zu gewöhnlich erschienst. 




Zwar kümmerten sich die freiwilligen Betreuer rührend und aufopferungsvoll um ihre Schützlinge, aber an den erbärmlichen, unhygienischen Zuständen im Shelter Kozhuhovo konnten sie leider nichts ändern.  So kam es dazu, dass du im Jahr 2022 eine schwere, äußerst schmerzhafte, einseitige Otitis (Ohrentzündung) erlittest und die dortigen Tierärzte den inneren Teil des betroffenen Ohres entfernen mussten. Das operierte Ohr wurde zugenäht. Zum Glück erholtest du dich gut und fühltest dich durch die Entfernung des Innenohrs nicht beeinträchtigt. 


Im Januar 2023 wurde das alte Shelter dann abgerissen und Ihr musstet nach Malinki umziehen – einen trostlosen, gottverlassenen Ort weit vor den Toren Moskaus. So schlimm die Zustände im Kozhuhovo schon gewesen waren, hier werden sie noch weit übertroffen. Doch die Tierärzte dort waren gut und an eurem Wohlergehen interessiert. Das war wohl auch der Grund, weshalb die Verwaltung des neuen Heims ihre weitere Beschäftigung ablehnte und andere Doktoren anheuerte, die man weniger als Ärzte, sondern eher als Schinder bezeichnen muss.


Zu deinem großen Unglück erkrankte in Malinki dein noch gesundes Ohr ebenfalls an einer schweren Entzündung. Du wurdest in den sogenannten Krankenbereich des Shelters verlegt, zu welchem den Betreuern jeglicher Zugang streng verboten ist – denn natürlich soll nichts von dem, was dort hinter verschlossenen Türen geschieht, an die Öffentlichkeit dringen.




Deine Behandlung wurde vor den Freiwilligen geheim gehalten; wochenlang bekamen sie dich nicht zu sehen, immer hieß es nur, es ginge dir gut, und die Therapie würde andauern. 


Nach etlichen Wochen wurdest du aus der Krankenstation zurückverlegt zu den gesunden Hunden in deinem Sektor. Schon bald bemerkten die Betreuer, dass du nicht gesund warst und schreckliche Schmerzen hattest. Sie schafften es, dich unter einem Vorwand aus dem Shelterzu holen und stellten dich einem Tierarzt ihres Vertrauens vor. Dieser fand schnell heraus, dass dein armes Ohr von den Pfuschern in Malinki einfach zugenäht worden war, ohne den inneren, erkrankten Teil vorher herauszulösen oder ihn wenigstens mit Medikamenten zu versorgen. Die Verrottung des entzündeten Gewebes war mittlerweile so weit fortgeschritten, dass nur noch dessen sofortige Entfernung dich vor einer Blutvergiftung bewahren konnte. 


Die ehrenamtlichen Betreuer brachten dich auf eigene Kosten bei einer privaten Pflegestelle in Moskau unter. Dort durfte dein operiertes Ohr in Ruhe abheilen; allerdings bist du, dank der Unfähigkeit dieser sogenannten Tierärzte, nun beinahe vollständig taub. 




Trotz deines langen Leidensweges hast du das Vertrauen in uns Menschen behalten. Du hast uns gern, liebst es, an der Leine spazieren geführt und natürlich vor allem gestreichelt zu werden. Mit deinen Artgenossen kommst du bestens zurecht und auch das Autofahren klappt prima mit dir. Zu erwähnen ist noch, dass du momentan ein antiallergenes Spezialfutter bekommst. 


Nun suchen wir für dich besonders liebe, einfühlsame Menschen mit einem großen Herzen und Augen, die hinter das scheinbar Gewöhnliche sehen und das ganz Besondere in dir entdecken. Deine Taubheit sollte dabei kein großes Hindernis darstellen, denn du bist gelehrig und man kann sich durch Handzeichen wunderbar mit dir verständigen. 


Möchten Sie gern dieser Mensch/diese Familie für die freundliche, sanftmütige Elsa sein? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen, lieben Dank!


Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein „Pro Canes et Equos“.


Hier zeigen wir zwei Videos von Elsa bei ihrer Pflegefamilie in Moskau:


Elsa im Gras:


 

Elsa in ihrer Pflegefamilie:


 

Vermittlerkontakt/Fragen:


Ulrike Worringer

Tel.: 0171-1817071

E-Mail:Ulrike.Worringer@T-Online.de


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Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

EISKALT ERWISCHT

Die russischen Winter sind immer hart und bitterkalt. In diesem Jahr ist er jedoch besonders heftig.


Nachfolgend ein paar Eindrücke aus dem Shelter Kozhuhovo in der Nähe von Moskau. Die Aufnahmen stammen vom vergangenen Wochenende.


 


 


Ja, es ist Wochenende - die einzige Zeit, in der die Hunde dank der Freiwilligen auch einmal für kurze Zeit in die Ausläufe können... normalerweise. Aber es ist Winter, auch in Russland. Ein besonders harter Winter. 

So erwartete die freiwilligen Helfer nun diese Situation im Shelter: Schneemassen bis weit in die Zwinger hinein.

 

 

Überall in diesen Zwingern sitzen Hunde ein. An Auslauf ist nicht zu denken. Die Zwingertüren können noch nicht einmal geöffnet werden, so eingeschneit ist alles. Da die Zwinger aufgrund der Schneemassen unzugänglich waren, bekamen die Hunde weder Futter, noch konnten die Käfige von Kot und Urin gereinigt werden. Alles ist fest gefroren. 


Wie man sieht, haben die Freiwilligen versucht, die Hunde durch Vorhängen von Plastikplanen wenigstens notdürftig vor den Schneemassen und dem eisigen Wind zu schützen. 


 


 


Die freiwilligen Helfer haben auch an diesem Wochenende wieder alles gegeben; und das in einer riesigen Anlage in der ungefähr 3000 Hunde leben. Unsere Gedanken sind bei allen - bei den ehrenamtlichen Betreuern und  den Hunden,  besonders bei den alten, schwachen und kranken.


Am Sonntag gab es endlich auch einmal ermutigende Nachrichten aus dem Shelter"Kozhuhovo: Eine der Betreuerinnen aus dem A-Sektor berichtete, dass sie ihre Zwingerreihen frei bekommen hätten.


 


 


 


Auch für diesen Tag hatten die Freiwilligen zahlreiche Aufrufe gemacht, um noch mehr Menschen zu finden, die ins Shelter kommen konnten und wollten, um zu helfen. Meinen größten Respekt und Dank an alle fleißigen Helfer vor Ort. Ihr leistet so unglaublich viel... und das immer und immer wieder. 


Die "lebenden Bilder" (Videos) dazu finden Sie hier:


https://www.facebook.com/Chance.fuer.Shelterhunde

unter dem Datum vom 13. Februar 2021 und 14. Februar 2021

(für bei FB registrierte Leser/innen)


Ich habe mir diese Videos immer wieder angesehen und dabei eine Lektion in Demut und Dankbarkeit erteilt bekommen, die sich gewaschen hat.


Die Frage nach dem WARUM?, die mich in den vergangenen zwei Jahren (seit ich von dem Shelter weiß) ständig umtreibt, stellen diese besonderen, jungen Menschen sich wohl schon längst nicht mehr. Sie packen es an und machen einfach. Und anstatt zu klagen und in Selbstmitleid zu baden (wie ich das tue), weil die Hunde so bald schon in ihre Gefängnisse zurückkehren müssen, erfreuen sie sich an der Freude der Tiere, die glücklich darüber sind, wenigstens ein paar Augenblicke der Freiheit genießen zu dürfen. Leben im Hier und Jetzt - ich kann mir dafür kein eindrücklicheres Beispiel denken.


Aus vollem Herzen tun, was man vermag und ertragen, was man nicht ändern kann - das lerne ich alte Frau gerade von diesen jungen, engagierten Russen.

Nickname 16.02.2021, 19.10 | (0/0) Kommentare | PL

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ÜBER MICH:Geboren vor 68 Jahren als waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.
Verheiratet mit dem besten aller Ehemänner und glückliches Frauchen von neun allerliebsten Fellnasen.





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