
Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Engel
DU WIRST NIE ZUHAUSE SEIN, WENN DU KEINEN GAST, KEINE FREUNDE HAST
So lautet die Zeile aus einem Lied von Heinz Rudolf Kunze. Mir persönlich fällt es eher schwer, mich mit dem Fremdartigen vertraut zu machen. Die Angst vor dem Andersseienden, dem Ungewohnten steckt tief in mir. Darum wünsche ich mir den
Engel der Gastfreundschaft.
Damit wir uns recht verstehen: Wir sind sehr gastfreundlich, lieben es, Besuch zu bewirten und zu verwöhnen. Und irgendwann wir das ja auch wieder möglich sein. Aber das ist hier nicht gemeint. Es geht vielmehr darum, mich selbst einzubringen, damit echte Begegnung, besonders mit dem Andersartigen, möglich wird. Ich kann den Engel der Gastfreundschaft bitten, mir dabei behilflich zu sein. Dieser Engel lehrt mich Dankbarkeit für die Heimat, die ich hier habe und die auch für andere zu einem Ort werden kann, an dem sie sich daheim fühlen.
Obwohl ich schon seit Jahren kein
Kirchenmitglied mehr bin, habe ich mich bei unserer Gemeinde gemeldet und als
Deutschlehrerin für Ausländer zur Verfügung gestellt und hoffe sehr, dass wir bald weitermachen dürfen. Jeder, der Deutsch
sprechen, lesen und schreiben kann, kann es auch unterrichten, denke ich. Dafür
braucht man keine speziellen pädagogischen Fähigkeiten; jedenfalls dann nicht,
wenn man lernbegierige Schüler vor sich hat. Auf die Weise verliere ich
vielleicht meine Angst vor dem Fremdartigen. Aus Angst, die leicht Hass
erzeugt, wird Liebe, und die hat Frieden im Gepäck. Danke, Engel!
22.11.2020, 19.21 | (0/0) Kommentare | PL
IN DIESEN TAGEN
...wünsche ich uns den
ENGEL DER GEWALTLOSIGKEIT.
Gewaltlos zu sein bedeutet keine Nachgiebigkeit und erst recht keine Schwäche. Wir durchbrechen dadurch den Teufelskreis aus Verletzung und Gegenverletzung und machen es so auch dem anderen möglich, dass seine Kränkungen heilen können.
Gewalt ist immer ein
Schrei nach Liebe. Der Engel der Gewaltlosigkeit möge uns in schwierigen,
hitzigen Situationen und gerade auch dann, wenn wir selber verletzt wurden,
Phantasie schenken und uns zeigen, wie wir auf die Spiele der Gewalt gewaltlos
antworten und den Gewalttäter durch Liebe von seiner Gewaltbereitschaft
abbringen können.
08.11.2020, 19.09 | (0/0) Kommentare | PL
SO SEI ES!
Der Engel Gottes sei vor dir,
um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Engel Gottes sei
neben dir,
um dich in die Arme zu schließen
und dich zu schützen.
Der Engel Gottes sei hinter dir,
um dich zu bewahren
vor der Heimtücke böser Menschen.
Der Engel Gottes sei
unter dir,
um dich aufzufangen, wenn du fällst,
um dich aus der Schlinge zu ziehen.
Der Engel Gottes sei in dir,
um dich zu trösten,
wenn du traurig bist.
(Nach einem irischen
Segenswunsch)
07.08.2020, 14.41 | (0/0) Kommentare | PL
DES PUDELS KERN
Schon als kleines Mädchen hatte ich mit dem lieben Gott meine Not. Ich dachte wohl, dass es ihn gab; jemand musste schließlich die Erde erschaffen haben, die Tiere, die Blumen, die anderen Menschen und mich selbst. Nur das Bild des alten, gütigen, weisen Mannes mit Bart, das man uns Kindern von ihm malte, passte mir nicht. Für diese Darstellung waren die älteren Herren, die ich kannte, nämlich meine beiden Großväter, einfach zu schlechte Vorbilder.
Ebenso missfiel mir der Gedanke, Gott säße irgendwo im Himmel und würde nur darauf lauern, dass ich etwas Verbotenes tat, wofür er mich bestrafen konnte. Diese Angst wird in nahezu allen Religionen geschürt: "Wenn du gegen eines der Gebote verstößt, nicht blind gehorchst, dich nicht klein machst oder dich der höchsten Autorität widersetzt, musst du auf ewig in der Hölle die furchtbarsten Qualen erdulden." Angst essen Seele auf, heißt es; aber Gott ist sicherlich kein Kannibale.
Am wenigsten behagte mir die Vorstellung des angeblichen Getrenntseins von Gott. Er als der Allmächtige da oben, ich als kleines, unbedeutendes Würmchen hier unten - nach meinem Empfinden konnte das so nicht stimmen. Schon früh hatte ich mich der Natur verbunden gefühlt. Ich erinnere mich noch, wie ich meiner Omi erzählte: "Weißt du, ich glaube, der liebe Gott wohnt im Wald!", und sie antwortete: "Ja, mein Kind, der liebe Gott wohnt überall und in Allem." Diese Art zu glauben nennt man Pantheismus, doch das wussten wir beide damals natürlich nicht.
Alle sind eins, Jeder fühlt sich Jedem verbunden. Verstehen und Verzeihen heißen die Zauberwörter in der großen, himmlischen Familie. Einer Familie, in der es - anders, als es in meiner irdischen der Fall war - statt vieler Ungerechtigkeiten, Eifersucht und Neid nur gegenseitiges Verständnis, Harmonie und Freude gibt.
Gottvater und -mutter sind reines Licht und pure Liebesenergie. Als ein Teil davon habe ich die heilige Pflicht und Schuldigkeit, allem Lebendigen - einschließlich mir selbst - mit größtmöglicher Achtung und Liebe zu begegnen.
Wie passen die Engel in dieses märchenhafte Bild? Ich betrachte sie als meine himmlischen Geschwister, die immer für mich da sind und auf die ich mich jederzeit verlassen kann.
Manch einem werden solche Ideen wohl allzu naiv und weltfremd erscheinen. Für mich sind sie des Pudels Kern. Vielleicht versetzt mein Glaube keine Berge. Doch ich bin schon zufrieden, wenn es mir gelingt, ein paar von den winzigen Steinchen zu beseitigen, die uns manchmal in die Schuhe geraten und so gemein an den Fußsohlen pieken.
fürs Lesen, und bleiben Sie behütet!
14.06.2020, 20.01 | (0/0) Kommentare | PL
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