Mitternachtsspitzen
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Einträge vom: 03.11.2024

EINE TEURE SCHRAUBE ODER: PAPA HATTE RECHT (ERINNERUNGEN)

Beinahe so aufregend wie ein neues Leben zu beginnen ist es, ein neues Tagebuch anzufangen. Heute ging es dann auch gleich gut los: Gegen elf Uhr vormittags stellte ich fest, dass die Heizkörper im Haus allesamt kalt waren. Ich schickte den Besten in den Keller, um nach dem Rechten zu sehen. Ratlos kam er zurück. Der Brenner war ausgefallen und widersetzte sich jedem Versuch eines Neustarts, im Heizungsraum herrschte ein seltsamer Geruch nach verschmortem Kabel. Na toll, wieder mal pünktlich zum Wochenende – Murphy ließ schön grüßen.

 

Uns blieb nichts anderes übrig, als den Notdienst anzurufen. Kein Problem, dachten wir, wozu hat man eine Heizungs- und Sanitärfirma in der Familie? Aber denkste, Puppe, so leicht wird dir das Leben nicht gemacht. Die Nummer war ständig besetzt, und auch die Rufumleitung klappte nicht. So musste die Konkurrenz herhalten. Dort versprach man uns, in circa drei Stunden einen Monteur zu schicken. Es dauerte dann aber doch gute vier Stunden, bis endlich jemand kam.

 

Nach fünfzehn Minuten hatte er die Wurzel des Übels freigelegt: Eine Schraube, die offenbar für die Ölzufuhr zuständig ist, hatte sich im Lauf der Jahre durch die Vibration des Brenners gelockert. Der Brenner hatte sich überhitzt (daher auch der Schmorgeruch) und automatisch abgeschaltet. Kleine Ursache, große Wirkung – die Sache kostete uns eine schöne Stange Geld. Ein bisschen ärgerlich fand ich es schon, trotzdem musste ich schmunzeln. Ich erinnerte mich nämlich an einen Spruch, den mein Papa bei solchen Gelegenheiten immer parat hatte: "Lose Schraube anziehen – 50 Cent. Gewusst, welche – 500 Euro!". Ganz so viel war es zum Glück nicht, und inzwischen sind auch alle Zimmer wieder mollig warm. Aber da sieht man einmal, wie abhängig wir von der Technik und den mit ihr vertrauten Fachleuten sind.

 

Früher wäre ich in einem solchen Fall ziemlich heftig ausgerastet. Heute habe ich es ganz bewusst gelassen und mit Humor genommen. Das Umdenken beginnt also langsam, aber sicher zu greifen. Da bleibe ich auf alle Fälle dran.



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Die tödlichste aller Krankheiten heißt:
GLEICHGÜLTIGKEIT

Nickname 03.11.2024, 19.06| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: SEELENGARTEN | Tags: Krankheiten, Bleichgültigkeit,

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ÜBER MICH:Geboren vor 69 Jahren als waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.
Verheiratet mit dem besten aller Ehemänner und glückliches Frauchen von neun allerliebsten Fellnasen.





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