gemeldet am: 27.01.2023 15:57
DIE WELT IST GROSS
...das Leiden der Tiere ist es auch – nicht nur das der von uns so sehr geliebten Hunde und Katzen, sondern das aller Tiere, die das Pech haben, mit uns Menschen in Berührung zu kommen. Manchmal glaubt man, schon alles gesehen zu haben und schlimmer ginge es nicht mehr; doch dann wird man immer wieder eines anderen belehrt.
Tagtäglich sehen wir neue grausame und erschütternde Bilder von verlassenen, vernachlässigten, gequälten, misshandelten, missbrauchten und brutal ermordeten Geschöpfen. Bilder, die sich in Herz brennen, in die Seele fressen und unseren inneren Frieden zerstören. Wir meinen, den Anblick der geschundenen Seelen nicht länger ertragen zu können, möchten am liebsten die Augen fest zumachen und alles vergessen.
Aber das ist nicht so einfach. „Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.“ So drückte es Albert Schweitzer aus und er hatte recht. Vor jedes aufkeimende Glücksgefühl schieben sich auf der Stelle die traurigen Bilder und ersticken jedes Fünkchen Lebensfreude im Keim. Ein ganzes Meer ließe sich schon mit den Tränen füllen, die ich in den vergangenen Jahren geweint habe, und jeden Tag kommen neue dazu.
Klingt sehr nach Selbstmitleid, sagen Sie? Da haben Sie wohl recht. Andererseits sind ein gewisser Selbstschutz und eine Portion Selbstfürsorge kein Egoismus. Außerdem merke ich, dass ich unsere eigenen Vierbeiner gar nicht mehr richtig genießen kann und oftmals direkt ein schlechtes Gewissen habe, weil sie so ein sorgloses, behütetes Leben führen dürfen, während Millionen andere das Notwendigste entbehren müssen. Es ist höchste Zeit für mich, die Reißleine zu ziehen.
Das heißt aber nicht, dass ich mich vom Tierschutz abwenden will, ganz im Gegenteil. Ich werde nur für mich persönlich ein Gegengewicht schaffen, indem ich mich auf die vielen schönen, lustigen, überraschenden, aufregenden, berührenden und manchmal auch dramatischen Momente besinne, die wir mit unseren Fellkindern erleben durften und dürfen. Im Laufe von 66 Jahren Leben mit Tieren kommt da einiges an Erinnerungen zusammen.
Möglicherweise wird es ein ziemliches Durcheinander geben. So eine Art "Kessel Buntes": Lustiges, Trauriges, Biografisches, Nachdenkliches und Zorniges werden sich abwechseln und im Mittelpunkt stehen immer – immer! - die Tiere, in meinem Fall besonders die Hunde. Sie sind meine Welt, und um sie soll´s vor allem gehen.
09.10.2024, 19.57| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: AUS DEM LEBEN
DIE STILLEN HELDEN
Nein, diese Welpen sind zum Glück nicht alle tot. Das Bild entstand frühmorgens um fünf, während sie noch schliefen. Es zeigt einige der Vierbeiner im Tierheim der Ukrainerin Marina Dilly. Weit über 700 vergessene Seelen haben hier - nahe Dnipro - Zuflucht gefunden, und beinahe täglich kommen neue hinzu. Viele sind Kriegsflüchtlinge; von ihren Menschen zurückgelassen, oft in Zwingern und an Ketten, ohne die geringste Chance, sich selbst zu befreien. Sie werden in der Regel von mitleidigen Soldaten gebracht, die dafür gefährliche Umwege in Kauf nehmen. Darunter sind zahlreiche kranke und verletzte Hunde, solche mit gebrochenem Rückgrat oder abgetrennten Gliedmaßen, alle verängstigt und durch die schrecklichen Erlebnisse traumatisert.
Marina versucht zu helfen und lässt sie medizinisch versogen, so gut das unter den gegebenen Umständen möglich ist. Es fehlt ja an allem, besonders an Futter und Medikamenten. Sie bekommt Spenden von tierlieben Menschen aus vielen Ländern, aber es ist ein Fass ohne Boden. Regelmäßig gibt es stunden- oder tagelang keine Elektrizität und kein Wasser. Besonders schlimm ist es, wenn im Winter der Strom ausfällt und die Generatoren nicht betrieben werden können. Dann erfrieren viele Hunde. Es sterben auch immer wieder welche an Krankheiten, durch Hunger oder Beißereien, weil sie sich um das knappe Futter streiten; manche erleiden vor Schreck einen Herzschlag, wenn der Kriegslärm zu laut und zu nahe ist. Die Angst vor Luftangriffen ist immer gegenwärtig, man weiß nie, ob man nicht doch einmal getroffen wird.
Vor kurzem brach nur 50 m vom Tierheim entfernt ein Feuer aus. Marina konnte es mit ihren freiwilligen Helferinnen und Helfern gerade noch löschen, bevor es auf die Zwinger übergriff. Das wäre das grausame Ende des Shelters gewesen.
Für mich ist es unfassbar, was diese Menschen dort seit über zweieinhalb Jahren tatgtäglich unter ständiger Lebensgefahr leisten. Das können wir hier in sicherer Entfernung auf dem bequemen Sofa nicht mal ansatzweise ermessen. Ich glaube, wenn dieser ganze Wahnsinn irgendwann vorbei ist und sie ihn hoffentlich überlebt haben, werden Körper und Seele ihnen die Rechnung präsentieren. Auf Dankbarkeit oder Anerkennung dürfen sie nicht hoffen, sie kämpfen ja nur für Tiere. Aber das erwarten sie auch nicht; für sie trägt ihre Arbeit ihren Lohn in sich. In meinen Augen sind sie die stillen, wahren Helden in diesem furchtbaren und sinnlosen Krieg.
https://www.facebook.com/shelterFriendDnepr
07.10.2024, 19.06| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
DAS LEBEN IST KEINE EINBAHNSTRASSE
"Mögen
Zeichen an der Straße Deines Lebens sein,
die Dir sagen, wohin Du auf dem Wege bist.
Mögest Du die
Kraft haben, die Richtung zu ändern,
wenn Du die alte Strasse nicht mehr gehen
kannst."
IRISCHER SEGENSWUNSCH
************************
XENA
Ich rufe Dich, doch Du hörst mich nicht.
Ich weine, doch meine Tränen siehst Du nicht.
Ich warte,
doch niemand kommt für mich.
Xena gehört zu den Unsichtbaren, Lautlosen, zu den Hunden, die sich stets im Hintergrund halten und keine Aufmerksamkeit fordern. Aber vielleicht hat sie auch einfach aufgegeben.
Meistens liegt sie auf diesem Dach und scheint Ausschau zu halten und das schon seit langer Zeit. Sie ist ein bisschen schüchtern, die kleine Hündin, die sich nie in din die ertse Reihe drängelt; einfach nur dankbar für jedes liebe Wort und ein wenig Zuwendung.
Im Tierheim gibt es nur leider kaum Zeit dafür bei 350 Hunden, und fast täglich kommen neue Notfälle hinzu.
XENA ist ein Mädchen
Handicap: 3 Beine
geb. ca. 2020
ca. 40 cm
kastriert
Aufenthaltsort:
Koycegiz Shelter/Türkei.
Hier wartet sie sehnsüchtig auf eine liebe Familie, die sie gern adoptieren und ihr endlich ein Zuhause geben mag.
Xena wurde im Januar 2022 gebracht, sie hatte einen Autounfall und im März 2022 musste ihr komplettes linkes Vorderbein amputiert werden. Sie kommt damit aber zurecht.
https://www.facebook.com/media/set/...
Jeder Hund der das Glück hat, ausreisen zu dürfen ist natürlich geimpft, gechipt und kastriert. Dazu kommt die innerliche und äußerliche Parasitenbehandlung (Wurmkur, Spot On); ein Mittelmeercheck, ein Giardientest und eine Zahnkontrolle/ Zahnreinigung.
Weitere
Informationen und Kontakt:
Carola Stephanie Lindner-Schacht
+49 163
2619014
05.10.2024, 19.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
UNFASSBAR!
Das schrieb
eine liebe Leserin in ihrem Kommentar zu einem
meiner Einträge. Sie hat recht, aber leider ist es traurige Wirklichkeit in
vielen Ländern Europas und überall in der Welt. Allerdings geben Bilder, Videos
und geschriebene Texte die Realität nicht mal ansatzweise wieder. Den
bestialischen Gestank, das unaufhörliche, ohrenbetäubende Bellen der
verzweifelten Hunde und die beklemmende Atmosphäre von Stress und Todesangst in
den Sheltern kann man auf die Weise nur erahnen.
Ich habe auch
nicht glauben wollen, was ich sehe,
und seitdem ist nichts wie vorher. Ich nehme die schrecklichen Bilder mit in
den Schlaf, und das Lachen bleibt mir im Halse stecken Am liebsten möchte ich
morgens gar nicht mehr aufstehen, sondern mir die Decke über den Kopf ziehen
und still vor mich hin weinen. (Manchmal, wenn der Beste unterwegs ist und ich
allein im Haus bin, mache ich auch alle Türen zu, gehe hinunter in den Keller,
um die Hunde nicht zu erschrecken und schreie meine ganze Verzweiflung, meine
Trauer und meine Wut laut heraus). Aber darin steckt natürlich eine große
Portion Selbstmitleid. Ich muss in mein normales Leben zurückkehren und mein
inneres Gleichgewicht wiederfinden. Denn wenn ich aufgebe und mich von allem
zurückziehe, ist es wieder einer weniger, der versucht, wenigstens etwas zu
tun. Und ich möchte, solange es geht, an der Seite anderer Tierschützer mein
Scherflein beitragen, um denen zu helfen, die außer uns niemanden haben.
Möglicherweise
sollte ich die Mörder ebenso
bedauern wie ihre Opfer. Trotzdem, auch wenn jemand sagt, mir geht es selber
dreckig, was juckt mich da so ein hergelaufener Straßenköter, rechtfertigt das
noch lange nicht die Grausamkeit und den Spaß am Quälen, am Töten, denen
man auf Schritt und Tritt begegnet. Es gibt sicher menschlichere Methoden als
die Hunde mit einer Spritze ins Herz umzubringen (sie enthält
Frostschutzmittel, und die Tiere sterben unter furchtbaren Schmerzen), sie mit
Benzin zu übergießen und bei lebendigem Leibe anzuzünden, sie zu vergiften oder
brutal zu erschlagen. (Am barmherzigsten wäre es natürlich, überhaupt keine Haustiere mehr auszusetzen und sie kastrieren zu lassen – fast überall
werden hierfür kostenlose Möglichkeiten angeboten -, damit sie sich auf der
Straße nicht länger unkontrolliert vermehren). Es stimmt wohl: Der
Mensch ist ein Albtraum, aus dem es kaum ein Erwachen gibt, solange wir hier
unser Unwesen treiben.
Ganz demütig und klein bin ich vor euch großen Hundeseelen. Ich werde weiterhin um euch trauern, euch beweinen, für euch beten und für euch tun, was immer ich kann. Und ich hoffe, es gibt irgendwo in einem besseren Jenseits einen wundervollen Ort für euch, an dem ihr glücklich leben könnt und euch alles vergolten wird, was wir an euch verbrochen haben.
02.10.2024, 19.51| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
WIR VERGESSEN EUCH NICHT
Wir trauern um
die Tiere, die in den Hochwasser- und Kriegsgebieten ihr Leben verloren haben und noch
verlieren werden.
Wir beweinen
die streunenden Hunde und Katzen, die Vögel, die Wildtiere, die Kettenhunde und sogenannten
Nutztiere, die - angebunden und eingesperrt - in den Fluten und im Bombenhagel umkommen, weil sie
sich nicht selbst befreien und fliehen können.
Sie alle
werden in den Nachrichten mit keiner Silbe erwähnt. Sie bleiben die stillen,
ungesehenen Opfer der menschengemachten Katastrophen, für die jede/r einzelne
von uns mitverantwortlich ist.
Es tut mir unendlich leid.
Bitte verzeiht mir.
Wenn mein Leben euch retten könnte,
gäbe ich es gern.
01.10.2024, 19.36| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: TIERLIEBE - GELIEBTE TIERE
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