Mitternachtsspitzen

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Tag: Sorge

DIE KEHRSEITE DER MEDAILLE: ATOS



ATOS

Rüde

geb. 2019

55 cm Schulterhöhe

geimpft, gechipt, kastriert

Für-immer-Zuhause gesucht

 

Ich gewinne Medaillen; aber im Rennen um den Großen Preis – ein eigenes Zuhause – lande ich bisher nur unter „Ferner liefen…“

 

Atos ist ein Bruder von Darik, eines von vier jungen Wurfgeschwistern. Noch ehe ihr Leben so richtig beginnen konnte, fanden sie sich im April 2020 im Shelter Kozhuhovo wieder. Dort sitzen sie immer noch ein und warten sehnsüchtig darauf, von einem lieben Menschen entdeckt und aus ihrem tristen Dasein befreit zu werden.

 

Nicht nur Corona, aber auch, macht Hunde wie Atos zu Verlierern. Als die Menschen zu Hause bleiben mussten und sich langweilten, war die Nachfrage nach Hunden riesig. Allerdings nur nach süßen, putzigen Welpen, die natürlich reinrassig sein sollten, aber nichts kosten durften. So boomte der illegale Welpenhandel wie nie zuvor. Inzwischen gibt es wieder andere Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten, und ein großer Teil dieser bedauernswerten Geschöpfe wird entsorgt – ausgesetzt oder ins Tierheim abgeschoben. Da der von seinem Wesen her so liebenswerte Atos (wie so viele Tausende) rein optisch nichts Besonderes zu bieten hat und er obendrein kein niedliches Baby mehr ist, gibt es für ihn in Russland keine Aussicht, jemals eine eigene Familie zu finden. In diesem Land wird großer Wert auf Äußerlichkeiten gelegt; dabei sieht man bekanntlich nur mit dem Herzen gut, und wahre Schönheit liegt immer noch im Auge des Betrachters.



 

Dabei ist Atos ein ganz wunderbarer Hund. Er liebt seine Betreuer, die einmal in der Woche ins Shelter kommen und ihn für ein Stündchen aus seinem Gefängnis holen, über alles. Es gibt für ihn nichts Größeres, als mit ihnen zu schmusen, sich streicheln zu lassen und für kurze Zeit seine Einsamkeit und sein ganzes Elend zu vergessen. Das Shelter ist ja in vier Sektoren unterteilt. Ich weiß, das klingt gruselig, und genauso ist es auch. In jedem der Sektoren gibt es einen eingezäunten Auslauf. Dort dürfen die Hunde sich einmal in der Woche für sechzig Minuten die Beine vertreten, miteinander toben und spielen. Bei über dreitausend Hunden und nur wenigen Freiwilligen können allerdings nicht jedesmal alle Hunde berücksichtigt werden. So kommt es vor, dass manche wochenlang auf ein bisschen Fürsorge und Bewegung warten müssen.


Atos genießt dieses kleine Stückchen Freiheit immer in vollen Zügen. Er versteht sich bestens mit seinen Artgenossen, meidet jeden Konflikt und findet es einfach nur schön, mit seinesgleichen Spaß zu haben.



 

In diesem Jahr durfte Atos mit den Betreuern sogar an einem Wettbewerb teilnehmen, welcher für die Hunde des Shelters veranstaltet wurde. Dort konnte er sich präsentieren, dort hat er sich bewiesen und auch eine Medaille gewonnen. Alle fanden ihn großartig, nur adoptieren wollte ihn niemand. So hieß es für ihn zurückzukehren in die Enge, die Einsamkeit und Langeweile seines kleinen, kahlen Zwingers und das zermürbende Warten begann wieder von vorn.

 

Atos ist ein offener und freundlicher, junger Rüde. Er würde gern gefordert und ausgelastet werden – vor allen Dingen aber möchte er den Menschen gefallen. Er versteht genau, was man von ihm erwartet, so hat er zum Beispiel schnell gelernt, richtig gut an der Leine zu laufen.

 

Möchten vielleicht SIE diesem vielversprechenden Hundejungen ein schönes Zuhause schenken?Dann melden Sie sich doch bitte recht bald bei uns. Vielen lieben Dank!



 

Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".

 

Vermittlerkontakt/Fragen:


Ulrike Worringer

Tel.: 0171-1817071

eMail: Ulrike.worringer@procanes.org


https://www.facebook.com/ProCanesEtEquos

Nickname 07.01.2024, 14.34 | (0/0) Kommentare | PL

EIN ANFANG KANN DAS ENDE SEIN... JAZZI



JAZZI


 Hündin

geb. 09.2019

50 cm Schulterhöhe

geimpft, gechipt, kastriert

liebt Menschen über alles

gutmütig und verträglich mit Artgenossen

kennt das Laufen an der Leine

Platz zum (Über-)Leben gesucht!


Für dich beginnt in Malinky ein Wettlauf ums Überleben!


Denn die Verlegung vom Moskauer Shelter Kozhuhovo nach Malinky - weit vor den Toren von Moskau auf eine stillgelegte, verseuchte Mülldeponie – hat schwerwiegende Folgen für dich. Du warst nie besonders wohlgenährt und hast nun, gleich im ersten Monat nach dem Umzug, viel zu viel an Gewicht verloren.


Noch ist der Grund dafür nicht ganz geklärt, aber deine Betreuer machen sich große Sorgen und ahnen, woran es liegt. Du warst ja schon immer besonders gestresst durch das immerwährende, laute Gebell der vielen verzweifelten Hunde und auch beim Spazierengehen im Shelter merkt man dir nur allzu deutlich an, dass du dich vor größeren Hunden fürchtest und dich regelrecht an den Menschen klammerst. 




Nun hast du mit dem Umzug deine zwar triste und schwierige, aber dennoch gewohnte und vertraute Umgebung verloren. Zudem, so berichten die Betreuer, befindet sich im neuen Shelter oft schon mittags kein Futter mehr in den Eimern. Jetzt fressen sich erst einmal die Hunde satt, die sich im Zwinger durchsetzen können. Für schwächere und unterwürfige Hunde wie dich bleibt oftmals nur noch ein bescheidener Rest vom ohnehin knapp bemessenen Futter übrig.


Das hat ganz allgemein dazu geführt, dass viele deiner Mitgefangenen teilweise lebensbedrohlich abgenommen haben. Leider kann dieser Nahrungsmangel auch nicht durch Zusatzfütterungen seitens der Freiwilligen ein- bis höchstens zweimal in der Woche ausgeglichen werden. 


Damit hat für Hunde wie dich nun ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen, ein Kampf ums schiere Überleben. Die Freiwilligen, die selbst jede Woche aufs Neue darum kämpfen müssen, dass sie euch überhaupt besuchen dürfen (denn natürlich soll von den Zuständen im Shelter möglichst wenig nach außen dringen) berichten auch davon, dass Hunde beim Kampf um das spärliche Futter schwer verletzt oder sogar totgebissen wurden. Du gehörst zu denen, die nicht ums Fressen kämpfen werden. Du wirst, wenn wir keinen Ausweg für dich finden, einfach irgendwann entkräftet und resigniert aufgeben und still auf deine letzte Reise gehen. 




Während ich hier sitze und dieses Inserat für dich schreibe, weine ich wieder einmal bittere Tränen und ich habe ein schlechtes Gewissen. Warum? Für mich steht immer genug Nahrung bereit und ich kann mir jederzeit den Bauch vollschlagen. Ihr müsst hungern, oft sogar ver-hungern; außerdem macht der furchtbare Shelterfraß viele von euch krank und ich unternehme nichts dagegen. Mir ist klar, dass ich das gar nicht kann, aber eins kann ich tun – außer auf euch und euren Leidensweg aufmerksam zu machen: Ich werde meinen Eid, den ich mir selbst geschworen habe, brechen. Der lautet: „In meinem Leben will ich nie auch nur einen einzigen Tag freiwillig auf Essen verzichten. Dafür habe ich meine Eltern und Großeltern zu oft erzählen hören, wie weh Hunger tut.“ Aber von jetzt an werde ich regelmäßig mindestens drei Tage in der Woche fasten. Nicht für die Gesundheit oder um abzunehmen, obwohl mir das gewiss nichts schaden könnte. Sondern aus Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit mit euch, und um wenigstens im Ansatz zu verstehen, wie ihr euch fühlen müsst, wenn ihr tage- und manchmal sogar wochenlang so gut wie nichts in den Magen bekommt.


Du bist die Schwester von Gusyona, die ich hier schon vorgesellt habe. Beide kamt Ihr als fünf Montate junge Welpen ins Shelter Kozhuhovo und beide hattet und habt Ihr bis heute viele Probleme, euch in dem harten Alltag dort zurechtzufinden. 




Was du dringendst brauchst, ist die Aussicht auf ein Leben in Liebe und Geborgenheit. Du kennst ja bisher nur das Leben in Gefangenschaft hinter Gittern und hast daher allerhand Unterrichtsstoff nachzuholen. Wenn Dein Mensch/Deine Familie das erkennt und dir mit Geduld und Verständnis entgegenkommt, wirst du bald alles gelernt haben, was ein richtiger Hund zum Leben braucht und eine ganz wundervolle Begleiterin werden. 


Möchten Sie gern dafür sorgen, dass Jazzis Bäuchlein künftig stets gefüllt ist, sie sich geliebt und beschützt fühlen und Ihnen für den Rest ihres Lebens die beste Freundin sein darf? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Vielen lieben Dank!


Die Vermittlung und Ausreise erfolgt über den Tierschutzverein "Pro Canes et Equos".


Jazzi im Betreuerraum des Hundeasyls:


 

Jazzi beim Gassigehen:


 

Jazzi abgemagert nach nur 4 Wochen in Malinky:


 

Vermittlerkontakt/Fragen:


Ulrike Worringer

Tel.: 0171-1817071

E-Mail:Ulrike.Worringer@T-Online.de


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Nickname 03.01.2024, 19.07 | (0/0) Kommentare | PL

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ÜBER MICH:Geboren vor 68 Jahren als waschechte Berliner Pflanze, mit reinem Spreewasser getauft und in der Heimatstadt fest verwurzelt geblieben.
Verheiratet mit dem besten aller Ehemänner und glückliches Frauchen von neun allerliebsten Fellnasen.





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